Zusammenfassung
Die Bezeichnung „nekrotisierende Weichteilinfektionen“ (engl.: necrotizing soft-tissue infections, NSTI) bildet einen Sammelbegriff für oberflächliche Weichteilinfektionen, wie die nekrotisierende Fasziitis und Fournier’sche Gangrän sowie für tiefgreifende, lebensbedrohliche Infektionen der Muskulatur wie die clostridiale Myonekrose (= Gasbrand). Die bei den nekrotisierenden Weichteilinfektionen kausalen Errger sind eine Mischflora aus Aerobiern und Anaerobiern mit u.a. gefürchteten Keimen, wie dem Clostridium perfringens. Klinisch beginnen die NSTI oft mit starken Schmerzen der betroffenen Region, zunehmender Ödembildung und Krepitus, können aber auch zu fulminanten Verläufen mit septischem Schock und Multiorganversagen führen. Die Therapie der NSTI stützt sich dabei auf drei Säulen, dem chirurgischen Debridement, breitspektraler Antibiose sowie Supportivmaßnahmen wie die HBO. Durch Hyperoxygenation des Körpers werden dabei antibakterielle sowie regenerative Effekte induziert, die in ihrer Gänze klinisch zur Reduktion von Mortalität und Amputationsraten führen.