25.09.2019 | Originalarbeit
Heidelberger Health Score HHS 3.0
Hinweise zur Validität des Fragebogens zu biopsychosozialen Gesundheitsdimensionen zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit
verfasst von:
Dr. Matthias Blümke, Saskia Ziesche, Maximilian Köppel, Anastasia Penner, Dr. Klaus Weiß, Prof. Dr. Gerhard Huber
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Heidelberger Health Score (HHS 3.0) ist ein ökonomisches Messinstrument mit 14 Indikatoren zur systematischen Identifikation von Bedarfen zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit. Die 6 im Fragebogen erhobenen Gesundheitsdimensionen umfassen persönliche Gesundheitseinschätzung (PGE), gesundheitliche Ressourcensituation (GRS), mentale Widerstandsfähigkeit (MWF), Work Ability Index (WAI), allgemeines Aktivitätsprofil (AAP) und arbeitsplatzbezogenes Beanspruchungsprofil (ABP). Die Ergebnisse können in einem Gesamtscore abgebildet werden.
Ziel der Arbeit (Fragestellung)
Wir untersuchten Hinweise auf Validität der Revision 3.0 des HHS anhand von fünf Stichproben.
Material und Methoden
Bezüge des HHS zu Standardmessinstrumenten wie SF‑36, WAI und SCL wurden in korrelativen Querschnittsdesigns analysiert. Angaben zu Sitzzeiten wurden mit objektiver einwöchiger Akzelerometrie überprüft. Ein prospektives Längsschnittdesign analysierte prädiktive Validität, Sensitivität und Spezifität des HHS für AU-Tage.
Ergebnisse
Der HHS wies die erwarteten Korrelationen zu Standardmessinstrumenten wie SF‑36 (r = 0,30–0,55), WAI (r = 0,49) und SCL (r = −0,53) auf. Probanden verschätzten sich zwar bei absoluten Sitzzeiten, jedoch wurden Probandenunterschiede laut Akzelerometrie vom HHS recht gut abgebildet (r = 0,57). Mit dem HHS konnten AU-Tage prognostiziert werden (r = −0,43).
Diskussion
Der HHS-Gesamtscore und die HHS-Dimensionen erlauben ein spezifisches Screening der arbeitsrelevanten Gesundheitsressourcen. Vor dem Hintergrund der festgestellten Ressourcenlage können gesundheitliche Risikofaktoren für AU-Tage adressiert und bedarfsgerechte Interventionen geplant werden. Der HHS erlaubt es damit, Maßnahmen bedarfsgerecht, zielgenau und effizient im betrieblichen Gesundheitsmanagement zu verankern.