Erschienen in:
01.12.2003 | Übersicht
Hepatische Enzephalopathie
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. P. D. Schellinger, M. K. Hartmann, Ch. Klingmann, H. M. Meinck
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 12/2003
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Zusammenfassung
Die hepatische Enzephalopathie (HE) ist eine neuropsychiatrische Komplikation akuter und chronischer Lebererkrankungen. Ursache ist eine komplexe, metabolisch induzierte und damit potenziell reversible Funktionsstörung des Gehirns. Voraussetzung für die Diagnose einer HE ist der Nachweis einer Funktionsstörung des zentralen Nervensystems bei gleichzeitig bestehender Leberfunktionsstörung und sicherem Ausschluss einer neurologischen oder psychiatrischen Erkrankung anderer Ätiologie. Die Diagnose einer HE wird rein klinisch gestellt und umfasst ein weites Spektrum neuropsychiatrischer Symptome unterschiedlicher Schweregrade. Die ergänzende Zusatzdiagnostik beinhaltet labormedizinische Methoden, bildgebende Verfahren und neurophysiologische Zusatzuntersuchungen. Die Therapie der HE besteht im Wesentlichen aus der Behandlung und zukünftigen Vermeidung auslösender Faktoren, der Modulation metabolischer Prozesse sowie ultima ratio der Lebertransplantation. Die Prognose hängt von der Art und dem Verlauf der hepatischen Grunderkrankung ab.