18.06.2020 | Hepatozelluläres Karzinom | Schwerpunkt: Leberpathologie
Hepatozelluläres Karzinom
verfasst von:
Prof. Dr. Thomas Longerich
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) gehört zu den häufigsten und tödlichsten Krebserkrankungen weltweit. Die zugrunde liegenden Risikofaktoren (vor allem chronische Virushepatitis und alkoholische/nichtalkoholische Steatohepatitis) führen zur Entwicklung einer Leberzirrhose, einer prämalignen Kondition für die Entwicklung präneoplastischer hepatozellulärer Läsionen und schließlich des Leberkrebses. Frühe HCC können unter Anwendung histologischer Kriterien und eines immunhistologischen Markerpanels in der Regel bereits in Biopsiepräparaten von prämalignen Vorläuferläsionen und anderen hochdifferenzierten hepatozellulären Läsionen abgegrenzt werden. Durch integrative Charakterisierung konnten molekulare HCC-Subgruppen und histologische Differenzierungsmuster assoziiert werden. Diese möglicherweise klinisch relevante Entwicklung trug dazu bei, dass in der kürzlich veröffentlichten, aktualisierten WHO-Klassifikation der Leberkarzinome neue HCC-Subtypen eingeführt wurden. Diese sollen sich in Bezug auf Morphologie, molekulare Veränderungen, biologisches Verhalten und ihre klinischen Charakteristika von den übrigen HCC unterscheiden. Ob hierdurch der Grundstein für eine Präzisionstherapie von HCC-Patienten gelegt wurde, wird die Zukunft zeigen.