08.12.2020 | Hepatozelluläres Karzinom | Journal club | Ausgabe 6/2020
Resezierbares hepatozelluläres Karzinom mit Portalvenentumorthrombus
Neoadjuvante RCT verbessert Gesamtüberleben und krankheitsfreies Intervall
- Zeitschrift:
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Gastro-News
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Ausgabe 6/2020
- Autoren:
- Prof. Dr. med. Thomas B. Brunner, Prof. Dr. med. Roland S. Croner
Hintergrund und Fragestellung: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist weltweit die dritthäufigste Ursache, an Krebs zu versterben. Es neigt dazu, in das portalvenöse System einzubrechen und Portalvenentumorthromben (PVTT) zu bilden. Während die stereotaktische Radiotherapie (SBRT) im Vergleich zur Behandlung mit dem Multikinaseinhibitor Sorafenib in allen anderen klinischen Situationen zu einem längeren Überleben führte, bestand in einer aktuellen großen Matched-Pair-Analyse bei Vorliegen von PVTT kein signifikanter Überlebensunterschied mehr [
1]. Nach der BCLC(Barcelona Clinic Liver Cancer)-Staging-Klassifikation wird Sorafenib als die einzige Behandlungsoption für diese Patienten genannt [
2]. Die Überlebenswahrscheinlichkeit unterscheidet sich aber signifikant in Abhängigkeit vom Ausmaß und dem Schweregrad der PVTT. Bei ausgewählten Patienten mit einem resektablen HCC mit PVTT könnte eine Resektion höhere Überlebensraten erreichen als nicht chirurgische Therapien [
3]. Die Prognose ist jedoch sehr schlecht, wenn die PVTT den rechten oder linken Portalvenenast oder den Hauptstamm der Portalvene befallen hat [
4]. Eine kombinierte Resektion mit anderen Verfahren könnte das Langzeitüberleben bei diesen Patienten verbessern. Ziel der hier kommentierten Studie war es, die Überlebensergebnisse nach einer neoadjuvanten 3D-konformalen Strahlentherapie (RT), gefolgt von einer Hepatektomie, mit einer alleinigen Hepatektomie bei Patienten mit HCC und PVTT zu vergleichen. ...