Erschienen in:
23.01.2020 | Endoprothetik | Leitthema
Herausforderungen in der Tumorendoprothetik des Kniegelenks
Management von intra- und postoperativen Komplikationen
verfasst von:
T. Pfitzner, T. Engelhardt, A. Kunitz, I. Melcher, PD Dr. P. Schwabe
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 2/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die guten funktionellen Ergebnisse der Tumorendoprothetik des Kniegelenks in Kombination mit modernen onkochirurgischen Konzepten haben in der Vergangenheit zu einer Abnahme der primären Amputationshäufigkeit bei Patienten mit malignen Tumoren der kniegelenknahen Region geführt. Der Extremitätenerhalt durch die Tumorendoprothetik resultiert in einem hohen Maß an Lebensqualität für die betroffenen Patienten.
Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit war die Aufarbeitung von Komplikationen, die insgesamt durch die Komplexität der Eingriffe sowie die Größe der notwendigen endoprothetischen Rekonstruktionen und neo-/adjuvanten Therapien häufiger sind als in der Primärendoprothetik bei Arthrose oder nach Trauma.
Material und Methode
Mögliche intra- und postoperative Komplikationen werden dargestellt und realisierbare Therapieoptionen aufgezeigt.
Ergebnisse
Als intraoperative Komplikationen sind die fehlerhafte Ausrichtung des Implantats in Länge, Achse und Rotation, ungeplante Weichteildefekte, Probleme bei der Implantatverankerung bzw. intraoperative Frakturen, Gefäß- und Nervenverletzungen sowie Läsionen des Streckapparats zu nennen. Zu den relevanten postoperativen Komplikationen gehören das Lokalrezidiv, die periprothetische Infektion, periprothetische Frakturen, thrombembolische Ereignisse und das mechanische Implantatversagen (Lockerung bzw. Versagen des Kopplungsmechanismus).
Schlussfolgerungen
In Abhängigkeit von den lokalen anatomischen Verhältnissen und dem systemischen onkologischen Zustand des Patienten können diese Komplikationen zu großen Herausforderungen im Management werden. Durch die Kenntnis der potenziellen Probleme lassen sie sich aber vermeiden. Dazu ist eine profunde onkochirurgische und revisionsendoprothetische Erfahrung erforderlich.