Erschienen in:
15.05.2017 | Furosemid | Leitthema
Hereditäre hypokaliämische Salzverlusttubulopathien
Bartter- und Gitelman-Syndrom
verfasst von:
PD Dr. M. Kömhoff, S. Weber
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Als Bartter- bzw. Gitelman-Syndrom wird eine heterogene Gruppe hereditärer hypokaliämischer Salzverlusttubulopathien (SLT) bezeichnet, denen ein Defekt der Salzrückresorption in der Henle-Schleife und/oder im distalen Konvolut zugrunde liegt. Das kürzlich identifizierte, X‑chromosomal vererbte, transiente Bartter-Syndrom stellt eine sehr ernste perinatale Erkrankung mit hoher Mortalität dar, bei der sowohl der furosemid- als auch der thiazidsensitive Kotransporter betroffen sind. Der klinische und biochemische Phänotyp der SLT ergibt sich aus dem betroffenen Nephronsegment sowie den Kompensationsmechanismen. Bei Defekten in der Henle-Schleife ist ein wichtiger Kompensationsmechanismus, das sog. tubuloglomeruläre Feedback, ebenfalls defekt, was den ernsten Phänotyp erklärt. Die Therapie beinhaltet die Kompensation der Elektrolyt- und Volumenverluste durch Supplementation und Gabe von nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAID).