Erschienen in:
08.06.2020 | Herzinfarkt | Schwerpunkt
Klinische Bedeutung der 4. Universellen Definition des Myokardinfarkts
verfasst von:
Dennis Eckner, MD, Matthias Pauschinger, MD, Fadil Ademaj, MD, Kristinko Martinovic, MD
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Anhand der 4. Universellen Definition des Myokardinfarkts (MI) wird dieses Krankheitsbild mit seinen zahlreichen ischämischen und nichtischämischen Ursachen klassifiziert. Ein akuter Myokardschaden ist durch einen signifikanten Anstieg der kardialen Troponine (cTn) gekennzeichnet. Bei zusätzlichem Vorliegen einer myokardialen Ischämie, die anhand von EKG-, klinischen, bildgebenden und angiographischen Kriterien definiert wird, kann die Diagnose eines akuten MI gestellt werden. Ätiologisch lassen sich die MI in 5 Typen unterteilen (Typ 1: ischämisch durch Plaqueruptur oder Plaqueerosion mit Thrombenbildung, Typ 2: Missverhältnis zwischen myokardialem Sauerstoffangebot und -bedarf, Typ 3: Post-mortem-Verdachtsdiagnose vor Möglichkeit einer cTn-Bestimmung, Typ 4a: <48 h nach perkutaner koronarer Intervention (PCI), Typ 4b: Stentthrombose, Typ 4c: In-Stent-Stenose, Typ 5: <48 h nach aortokoronarer Bypassoperation). Die Klassifikation spiegelt zum einen die Heterogenität des akuten MI wider. Zum anderen versucht die Leitlinie durch klar definierte Kriterien dem klinisch tätigen Arzt in seinem Alltag Hilfe bei der Diagnose und Therapie dieses Krankheitsbilds zu bieten. Trotz alledem muss der Patient in seiner Gesamtheit, mit all seinen individuellen Charakteristika betrachtet werden.