Die Einnahme eines Betablockers ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Therapie nach einem Myokardinfarkt. Die Studien, auf denen diese Therapieempfehlung beruhen, sind allerdings teilweise vor einem halben Jahrhundert durchgeführt worden. Zwischenzeitlich hat insbesondere die breitflächige Etablierung der koronaren Reperfusion die Therapie des akuten Myokardinfarkts grundlegend verändert. Für Patienten mit erhaltener systolischer linksventrikulärer Funktion ist aktuell der Nutzen einer Betablockertherapie nach Myokardinfarkt nicht mehr klar nachzuweisen. Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst die Evidenz für die Betablockertherapie aus der Ära vor der koronaren Reperfusion und mit der koronaren Reperfusion zusammen.