Kardiale Biomarker im nichtkardiochirurgischen Setting

Über 200 Mio. nichtkardiochirurgische Operationen werden weltweit jährlich durchgeführt. Etwa 5 % der Patienten erleiden im Verlauf kardiovaskuläre Komplikationen. Der Risikostratifizierung sowie der Früherkennung solcher Ereignisse kommt daher eine große Bedeutung zu.

Diese Übersichtsarbeit soll dazu dienen, einen Überblick über die aktuell verfügbaren Biomarker zu geben, die in diesem Kontext genutzt werden können. Dabei sollen sowohl etablierte Biomarker, wie Troponin oder BNP, aber auch neuere zur Verfügung stehende Biomarker, wie z. B. Copeptin oder Presepsin, näher vorgestellt werden.

Narrative Übersichtsarbeit.

Trotz konsistenter Datenlage zur starken Assoziation zwischen perioperativen Troponin- und BNP-Bestimmungen und postoperativen kardiovaskulären Ereignissen und Mortalität besteht derzeit noch eine große Diskrepanz zwischen diesen Erkenntnissen und ihrer Anwendung in der klinischen Praxis. Grund dafür ist insbesondere der ausstehende Nachweis eines Überlebensvorteils durch diesen Ansatz der Risikoevaluation. Basierend auf den vorliegenden Daten könnte aber auch das alleinige Wissen um das erhöhte perioperative Risiko dazu führen, dass betroffene Patienten ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit bekommen, beispielsweise im Rahmen der präoperativen kardialen Evaluation, bei der Wahl des intra- bzw. postoperativen Monitorings oder bezüglich der postoperativen Abklärung der Notwendigkeit einer Sekundärprophylaxe. Ob dies schließlich auch zu einer Verbesserung des Outcomes führen kann, muss in zukünftigen Studien noch untersucht werden. Mehrere neue kardiale Biomarker befinden sich derweil in der Evaluationsphase.