Die Herzinsuffizienz gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Sie geht oft mit einem Verlust an Herzmuskelzellen einher, den bisher verfügbare Therapien nicht ausgleichen können. Ein neuer Ansatz könnte das sogenannte “Herzpflaster” sein, das aus im Labor hergestelltem Herzgewebe besteht. Was verbirgt sich dahinter? Wir sprechen über die laufende klinische Studie.
(Dauer: 15:46 Minuten)
Eine Herzinsuffizienz geht oft mit einem Verlust an Herzmuskelzellen einher. Die dadurch bedingten klinischen Symptome – z.B. Dyspnoe und Leistungsminderung – können zum Teil durch pharmakologische Therapien gelindert werden, die Schädigung des Herzmuskels bleibt jedoch bestehen. Ein neuer Behandlungsansatz versucht nun, diesen Zellverlust auszugleichen.
Das “Engineered Human Myocardium” ist ein im Labor kultiviertes Gewebe aus Herzmuskel- und Bindegewebszellen. Hergestellt wird es aus induzierten pluripotenten Stammzellen. Dieses “Pflaster” wird – so die Theorie – mithilfe eines minimalinvasiven Eingriffs auf den Herzmuskel aufgebracht und unterstützt es dann in dessen Funktion. Dazu läuft momentan die weltweit erste In-Patient-Studie.
Geleitet wird die klinische Studie von Prof. Dr. Wolfram-Hubertus Zimmermann. Er ist Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie an der Universitätsmedizin Göttingen und Entwickler der Herzpflaster-Technologie. Im Interview spricht er zu den Herausforderungen bei der Behandlung von Herzinsuffizienz, dem Prinzip des Herzpflasters und den Fragestellungen der aktuell laufenden Studie.
Literaturhinweise
zum Thema "Herzinsuffizienz":
Fachzeitschriftenartikel "Herzinsuffizienz - Diagnostik und Therapie gemäß der ESC Leitlinie 2021"
CME-Kurs "Erhalt von Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bei chronischer Herzinsuffizienz"
Diastolische und Systolische Herzinsuffizienz auf e.Medpedia
zum Thema "induzierte pluripotente Stammzellen":
Fachzeitschriftenartikel "Induzierte pluripotente Stammzellen - Eine neue Ressource in der modernen Medizin"
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