Die chronische Herzinsuffizienz gehört mit einer Prävalenz von 2% zu den häufigsten Erkrankungen in westlichen Ländern. Bei mehr als der Hälfte der Patienten liegt zusätzlich eine verminderte Hämoglobinkonzentration nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor. Betroffen sind insbesondere niereninsuffiziente und ältere Patienten sowie Frauen. Verschiedene Pathomechanismen können bei einer Herzinsuffizienz zu einer Anämie führen. Eine eindeutige ätiologische Einordnung der Anämie ist nur bei einer Minderheit der Patienten möglich. Eine Anämie geht mit einem schlechteren klinischen Status und einem höheren Risiko für eine deshalb erforderliche Krankenhausbehandlung einher und wurde als Prädiktor für eine erhöhte Mortalität identifiziert. Die intravenöse Korrektur eines Eisendefizits führt bei systolischer Herzinsuffizienz zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit und wird bei Patienten mit persistierenden Symptomen unter optimaler Herzinsuffizienztherapie empfohlen. Der klinische Nutzen von Stimulanzien der Erythropoietinproduktion konnte in randomisierten Studien nicht bestätig werden. Eine Anämie entsprechend WHO-Kriterien ist bei Patienten mit Herzinsuffizienz, aber erhaltener systolischer Pumpfunktion gleichfalls prognostisch ungünstig. Spezifische Therapieempfehlungen liegen für diese Patientengruppe bisher nicht vor.
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