07.01.2022 | Herzrhythmusstörungen | Schwerpunkt
MRT-basierte Katheterablation
Aktueller Stand und Ausblick
verfasst von:
M. Khalaph, D. Guckel, L. Bergau, C. Sohns, C. Jahnke, I. Paetsch, P. Sommer
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Die Fluoroskopie-gestützte Katheterablation hat sich als Standardverfahren zur Behandlung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen etabliert. Sie unterliegt jedoch hinsichtlich der Visualisierung von arrhythmogenem Substrat und Ablationsläsionen gewissen Limitationen und geht mit einer Strahlenbelastung einher. Im Rahmen von Studien konnten erste Erfahrungen mit MRT-basierten elektrophysiologischen Untersuchungen und Ablationen gesammelt werden. Die Integration der MRT-Technologie in elektrophysiologische Prozeduren verspricht zahlreiche Vorteile. Die Möglichkeit, bei einer MRT-basierten Katheterablation in einem strahlungsfreien Umfeld operieren zu können, stellt einen wichtigen Aspekt dar. Des Weiteren liefert die MRT wichtige prozedurrelevante Informationen, was die Visualisierung von individuellem arrhythmogenem Substrat betrifft. Um den unmittelbaren und langfristigen Ablationserfolg, insbesondere auch im Kontext von komplexen Herzrhythmusstörungen und strukturellen Herzerkrankungen, zukünftig weiter verbessern zu können, ist die direkte und erfolgreiche Integration der MRT-generierten Erkenntnisse in den Ablationsprozess von eminenter Bedeutung. Die Zukunft der MRT-basierten Katheterablation könnte somit insbesondere in der Behandlung von komplexeren Herzrhythmusstörungen liegen, welche personalisierte Therapiepfade erfordern. Diesbezüglich ist die Datenlage jedoch noch äußerst limitiert. Technische Weiterentwicklungen und größere Studien sind unabdingbar, um weitere wichtige Erkenntnisse über die Durchführbarkeit, Sicherheit und Erfolgsrate der MRT-gestützten invasiven elektrophysiologischen Diagnostik und Therapie im Vergleich zu konventionellen Ablationsmethoden gewinnen zu können.