Erschienen in:
26.05.2023 | Herztransplantation | Ausgezeichnet
Mikrozirkulation während der Maschinenperfusion von Spenderherzen zur Vorhersage der kontraktilen Funktion
verfasst von:
Dr. Lars Saemann, Prof. Dr. Folker Wenzel, Prof. Dr. Andreas Simm, Prof. Dr. Gábor Szabó
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Aufgrund des Spenderherzmangels werden weltweit zunehmend auch Herzen von „Donation-after-circulatory-death“(DCD)-Spendern für die Transplantation verwendet. Herzen dieser Spender werden während des Transports überwiegend per Ex-vivo-Maschinenperfusion (MP) mit normothermem, oxygeniertem Blut präserviert. Aktuell werden die Funktion des Herzens und die Qualität der MP per visueller Inspektion und durch die Überwachung des Lactatspiegels im Perfusat beurteilt. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob sich die Überwachung der myokardialen Mikrozirkulation während der MP eignet, um die Perfusionsqualität zu beurteilen und die Kontraktilität vorherzusagen. Die Versuche wurden an einem Schweinemodell für DCD durchgeführt. Während einer 4‑stündigen Transportperfusion wurden der Lactatspiegel und die myokardiale Mikrozirkulation erfasst. Weiterhin wurden diverse Verlaufsparameter für die Veränderung der myokardialen Mikrozirkulation während der MP entwickelt. In einer Regressionsanalyse, basierend auf einem einzelnen Vorhersageparameter, zeigte sich für die mikrozirkulatorischen Verlaufsparameter ein niedriges, aber signifikantes R2 für die systolische und für die diastolische Funktion. Für das Lactat konnte kein signifikantes R2 identifiziert werden. In einer Regressionsanalyse, basierend auf 2 kombinierten Parametern, zeigte die Kombination zweier mikrozirkulatorischer Verlaufsparameter oder eines mikrozirkulatorischen Parameters und Lactat die beste Vorhersage. Aus den Ergebnissen der Arbeit kann geschlussfolgert werden, dass die Überwachung der myokardialen Mikrozirkulation während der MP von DCD-Herzen eine bessere Vorhersage der kontraktilen Funktion ermöglicht als die Überwachung des Lactatspiegels.