Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
High-density Lipoprotein
Funktion und klinische Bedeutung
verfasst von:
PD Dr. M. Merkel
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Epidemiologisch ist schon lange bekannt, dass eine inverse Korrelation zwischen dem High-density-Lipoprotein(HDL)-Cholesterin-Spiegel und dem kardiovaskulären Risiko besteht. Der durch HDL vermittelte reverse Cholesterintransport kann vor Arteriosklerose schützen. Es stellt sich die Frage, ob die therapeutische HDL-Erhöhung einen zusätzlichen Schutz vor koronarer Herzkrankheit (KHK) bieten kann. High-density Lipoproteins umfassen eine heterogene Lipoproteinklasse; der HDL-Stoffwechsel ist komplex und in vielen Details noch unverstanden. Dies macht eine Vorhersage, ob eine spezifische Intervention tatsächlich vor KHK schützt, unmöglich. Bisherige Strategien bestehen in der Anwendung von Fibraten und Nikotinsäure. Diese Substanzen beeinflussen aber auch andere Lipoproteine; gleichzeitig ist ihr Nutzen nicht endgültig durch Studien belegt. Als vielversprechende Möglichkeit der HDL-Erhöhung wurde eine Hemmung des Cholesterinestertransferproteins (CETP) angesehen. Die ersten beiden Vertreter dieser Substanzklasse, Torcetrapib und Dalcetrapib, konnten ihren klinischen Nutzen jedoch nicht belegen. Daten zu Anacetrapib bleiben abzuwerten. Der Beweis, dass die therapeutische Erhöhung des HDL tatsächlich Schutz vor kardiovaskulären Ereignissen bieten kann, steht damit aus.