Erschienen in:
01.06.2008 | Originalien
Hilft die Irisdiagnose bei der Erkennung des kolorektalen Karzinoms?
verfasst von:
Dr. S. Herber, M. Rehbein, T. Tepas, C. Pohl, P. Esser
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Irisdiagnose ist ein noninvasives Verfahren aus dem Bereich der Komplementärmedizin, durch das Erkrankungen anhand von Veränderungen der Pigmentation und Struktur der Iris erkannt werden sollen.
Das kolorektale Karzinom ist wegen seiner langsamen Entwicklungstendenz ein ideales Einsatzgebiet für Vorsorgeuntersuchungen. In der folgenden Studie wurde die Eignung der Iridologie als alternative Screeningmethode untersucht.
Methoden
Es wurden Irisphotographien von jeweils 29 Patienten mit und ohne Kolonkarzinom angefertigt. Jedem Tumorpatienten wurde ein Patient der Kontrollgruppe mit entsprechendem Alter, Geschlecht sowie Vorerkrankungsprofil zugeordnet.
Diese Photos wurden anerkannten Iridologen in zufälliger Reihenfolge zur Auswertung vorgelegt.
Ergebnisse
Bei 51,7% bzw. 53,4% der Patienten konnten die Irisphotos korrekt zugeordnet werden. Die Sensitivität lag bei 58,6% bzw. 55,2%, die Spezifität bei 44,8% bzw. 51,7%.
Schlussfolgerung
Die Irisdiagnose ist für die Erkennung des kolorektalen Karzinoms unbrauchbar. Darüber hinaus ist sie nach derzeitiger Datenlage zur Stellung klinischer Diagnosen generell ungeeignet.