Man stelle sich vor, es gebe einen Nanocarrier, der therapeutische Substanzen direkt in die hypoxischen Tumorzonen manövriert. Das klingt fast zu schön um wahr zu sein. Aber Ouajdi Felfoul und Kollegen vom NanoRobotics Laboratory der Polytechnique Montreal scheinen in einem Bakterium einen geeigneten Kandidaten gefunden zu haben [Felfoul O et al. Nat Nanotechnol. 2016;11(11):941-7]. Der Schlüssel lautet Magneto-Aerotaxis. Die Bakterien schwimmen entlang magnetischer Feldlinien und in Richtung geringerer Sauerstoffkonzentration. Das bedeutet, man kann sie mithilfe eines computergenerierten magnetischen Feldes zum Tumor führen und dann dringen sie aufgrund ihrer aerotaktischen Eigenschaften quasi von alleine in hypoxische Zonen vor. Dass sie auch mit Nanoliposomen beladen ihren Weg finden, haben die Forscher im Tierexperiment mit immundefizienten Mäusen bereits unter Beweis gestellt.
08.02.2018 | Online-Artikel