Erschienen in:
19.12.2016 | Leitthema
Histologie im lebenden Auge
Nichtinvasive mikroskopische Struktur- und Funktionsanalyse der Netzhaut mit adaptiven Optiken
verfasst von:
N. Domdei, M.Sc., J. L. Reiniger, M. Pfau, P. Charbel Issa, F. G. Holz, W. M. Harmening
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Adaptive Optiken (AO) ermöglichen im lebenden Auge eine Untersuchung der Netzhaut auf zellulärer Ebene. Mittels AO können die Nervenfaserschicht, kleinste Blutgefäße der inneren Netzhaut, Photorezeptorzellen (Zapfen und Stäbchen) und das Mosaik des retinalen Pigmentepithels in gesunder und erkrankter Netzhaut direkt beobachtet werden. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen bei verschiedenen Erkrankungen der Netzhaut zeigt schon jetzt, dass diese neugewonnenen strukturellen Details Krankheitsverläufe präziser beschreiben und in einigen Fällen eine Früherkennung ermöglichen können. Die Koppelung mit hochaufgelöster AO-Stimulation zeigt, dass auch visuelle Funktion auf zellulärer Ebene untersuchbar ist. Daraus ergeben sich völlig neue Wege für die klinische und interventionelle Ophthalmologie, und für die grundlagenwissenschaftliche Untersuchung des Sehens und der zugrunde liegenden neuronalen Strukturen.