Erschienen in:
22.08.2018 | Gestationsbedingte Throphoblastenerkrankungen | Schwerpunkt: Ektopes Gewebe
Histopathologie und Klinik der Extrauteringravidität
verfasst von:
Prof. Dr. L.-C. Horn, S. Opitz, R. Handzel, C. E. Brambs
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Die extrauterine Gravidität (EUG) geht mit einer klinisch relevanten Morbidität und Mortalität im ersten Trimester einher. In der Majorität ist die EUG im ampullären Teil der Tube lokalisiert. Die Häufigkeit steigt im Rahmen einer künstlichen Befruchtung, bei einer Erstschwangerschaft in höherem Alter und bei vorherigen Adnexeingriffen. Es soll ein Überblick über die klinischen Aspekte und die diagnostischen Herausforderungen einer EUG für den Pathologen gegeben werden. Ein Review der relevanten Literatur wurde durchgeführt. Der Nachweis von Gestationsgewebe ist von höchster Wichtigkeit bei der pathologisch-anatomischen Beurteilung einer EUG. Die Aufarbeitung muss so erfolgen, dass der Nachweis schwangerschaftsspezifischen Gewebes gelingt. Eine vollständige Bewertung der Probe nach einer vermuteten tubulären Ablösung oder nach „milking out“ der Ektopie sollte durchgeführt werden. Anormale Plazentationen (Schwangerschaft ohne Embryonenentwicklung, embryonale molare Schwangerschaft) wie auch gestationelle Tophoblasterkrankungen (GTD, z. B. teilweise/vollständige molare Schwangerschaft, Chorionkarzinom) können im Rahmen einer EUG auftreten. Vorsicht ist geboten bei der Abgrenzung einer Trophoblasthyperplasie zu einer tubulären Mikroumgebung einer GTD. Um eine molare Schwangerschaft auszuschließen, kann p57-Immunhistochemie helfen. Nur 50 % der EUG sind mit tubulären Pathologien assoziiert (z. B. Entzündungen, tubuläre Verwachsungen). Chorionzotten und Trophoblastepithelien können nach vorhergehender Methotrexatbehandlung regressiven Veränderungen unterworfen sein. Selten kann Immunhistochemie mit GATA-3, p63, HCG, PAX-8 und WT-1 zur Differenzialdiagnose eines Trophoblastenepithels angewendet werden. Die EUG ist mit einer relevanten Morbidität und Mortalität assoziiert. Eine gründliche Analyse der Gewebeproben kann bei der Behandlung und Verlaufskontrolle helfen.