Erschienen in:
01.09.2004 | Aktuelles
HIV-Prävalenz bei ophthalmologischen Patienten in Kamerun
verfasst von:
F. Wilhelm, E. Herz, C. McArthur, Dr. C. Werschnik
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Genaue HIV-Infektionsraten in Ländern wie Kamerun zu ermitteln, ist aufgrund von Datenerfassungs- und diagnostischen Problemen sehr schwierig. Die Mehrzahl der Patienten konsultieren lokale Heiler außerhalb des Gesundheitssystems.
Patienten und Methoden
Bei insgesamt 2452 Patienten der Westprovinz Kameruns wurde ein Screening auf das humane Immundefizienz-Virus Typ 1 (HIV-1) und Typ 2 (HIV-2) durchgeführt und hinsichtlich der Seroprävalenz einer HIV-Infektion und einer vorhandenen Augenbeteiligung bei einem positivem Testergebnis ausgewertet. Es wurden alle Patienten untersucht, die zu einer Kataraktoperation kamen (Gruppe 1). Weiterhin wurden alle Patienten der ophthalmologischen Ambulanz mit klinisch suspekten Befunden (Gruppe 2) und alle auffälligen Patienten der kollaborierenden allgemeinmedizinischen Praxis (Gruppe 3) getestet. Die Untersuchung fand im Zeitraum vom 20. September 2000 bis 20. September 2001 statt.
Ergebnisse
Von den 2452 getesteten Patienten waren 467 (19,0%) HIV-seropositiv. Positive Testergebnisse hatten hierbei 29 (5,5%) der 525 Patienten der Gruppe 1, 154 (35,6%) der 433 Patienten der Gruppe 2 und 284 (19,0%) der 1494 Patienten der Gruppe 3. Die häufigsten ophthalmologischen Erkrankungen bei den 154 HIV-positiven Patienten der Gruppe 2 waren Uveitiden (17,6%), Plattenepithelkarzinome der Bindehaut (14,9%), Zoster ophthalmicus (14,9%) und Hornhautulzerationen (11,0%).
Schlussfolgerungen
Die Studie zeigt, dass die HIV-Prävalenz der untersuchten Bevölkerung Kameruns mindestens zwischen den Ergebnissen der Gruppe 1 (5,5%) und der Gruppe 3 (19,0%) liegen muss.