Erschienen in:
29.03.2022 | Lymphome | Topic
HIV-assoziierte Neoplasien
verfasst von:
Prof. Dr. Mark Oette, Marcus Hentrich, Christian Hoffmann
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Trotz der erheblichen Fortschritte in der Behandlung der Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) treten neue Herausforderungen für Therapeuten zutage. In dieser älter werdenden Patientengruppe sind bösartige Erkrankungen besonders hervorzuheben.
Befunde
Bösartige Erkrankungen haben in der jüngeren Vergangenheit große klinische Bedeutung erlangt und stellen die Hauptursache für vorzeitigen Tod in dieser Patientengruppe dar. Hierbei werden mittlerweile die klassischen Aids-definierenden Erkrankungen wie das Kaposi-Sarkom oder maligne Lymphome von anderen Malignomen wie dem Analkarzinom oder Lungenkarzinomen epidemiologisch übertroffen. HIV-assoziierte Neoplasien sind zudem dadurch gekennzeichnet, dass eine mangelnde wissenschaftliche Datenbasis vorliegt, Diagnostik und Therapie durch die Komorbiditäten erschwert werden, Versorgungsdefizite im Screening bestehen und eine gelebte Interdisziplinarität in der Fläche nicht etabliert ist. Dennoch wurden bereits vielfache Anstrengungen unternommen, um differenzierte Empfehlungen für die Versorgung einer Reihe von HIV-Neoplasien zu entwickeln. Hierbei spielt auch die kontinuierliche Weiterführung der antiretroviralen Kombinationstherapie eine besondere Rolle. Entsprechende deutsche Arbeitsgruppen existieren.
Schlussfolgerung
Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist eine kurze Bestandsaufnahme bösartiger Erkrankungen bei HIV-Infizierten. Für diese zunehmende Problemstellung sind vermehrte Anstrengungen in Forschung, Routineversorgung und interdisziplinärer Kooperation vonnöten.