Erschienen in:
26.08.2016 | Neuromonitoring | Leitthema
Intraoperative Navigation mit Fokus auf der Schädelbasis
verfasst von:
Prof. Dr. C. R. Wirtz
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Intraoperative Navigationssysteme sind in breiter Anwendung in der HNO-, MKG- und Neurochirurgie. Die Vorteile der Systeme in verschiedensten Anwendungen wie intrakraniellen und Schädelbasis-Operationen sind vielfach beschrieben worden. Intraoperative Verschiebungen, „brain shift“ und Veränderungen der Anatomie durch den chirurgischen Eingriff selbst verschlechtern die Genauigkeit der Navigation und sind ein limitierender Faktor für den Einsatz, besonders in der Gliomchirurgie. Dies war der Grund der Einführung der intraoperativen Bildgebung, v. a. in der Neurochirurgie. Eine Anwendung liegt daher in der Schädelbasischirurgie, wo die knöchernen Strukturen Verschiebungen weitgehend verhindern. Besser in den Operationsablauf integrierte Systeme führten zum Routineeinsatz der Navigation in der Neuro- und HNO-Chirurgie. An der Schädelbasis im Überschneidungsbereich der verschiedenen Fachbereiche erwies sich die Navigation als besonders hilfreich. Zwar wurden dadurch radikalere Eingriffe möglich, diese waren aber mit einem hohen Morbiditätsrisiko verbunden. Um funktionserhaltend vorgehen zu können, wurden Methoden zum elektrophysiologischen Funktionsmonitoring integriert, was zu weniger invasiven und radikalen Eingriffen führte. Neue Methoden der Radiochirurgie zur adjuvanten Therapie möglicher Tumorreste haben diese Entwicklung begünstigt. Mit Systemen, die eine Markierung von Resektionsgrenzen im Navigationsdatensatz erlauben, wäre eine direkte Datenübergabe zur Bestrahlungsplanung und besseren Interpretation der Kontrollbildgebung möglich. Damit ermöglicht die Navigation eine effektivere interdisziplinäre Kooperation in der Schädelbasischirurgie zum Wohl der Patienten.