Erschienen in:
25.06.2021 | Hodentumoren | Leitthema
Nicht-metastasierte Hodentumoren im klinischen Stadium I
Aufklärung, Patienteneignung und Limitationen bei der Surveillance
verfasst von:
PD Dr. med. Julia Heinzelbecker, Christian Ruf
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Surveillance ist die häufigste Therapieform bei Hodentumorpatienten im nicht-metastasierten klinischen Stadium I (cSI).
Fragestellung
Die Indikationen für die Surveillance sowie der individuellen Aufklärung und Grenzen der Surveillance werden dargestellt.
Material und Methode
Der Beitrag gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Literatur unter Einbeziehung von Grundlagenarbeiten, systemischen Übersichtsarbeiten, Expertenempfehlungen und Fallbeispielen.
Ergebnisse
Das Progressionsrisiko unter Surveillance liegt für die Seminome bei 5–30 % und für die Nichtseminome bei 15–50 %. Die Surveillance ist die bevorzugte Therapieoption beim Seminom und beim Niedrig-Risiko-Nichtseminom ohne Vorliegen einer Lymphgefäßinvasion. Die Patientenaufklärung sollte das individuelle Progressionsrisiko, die Möglichkeiten einer adjuvanten Therapie, potenzielle Nebenwirkungen der adjuvanten Therapie, die Art der Therapie im Falle eines Progresses sowie die Heilungswahrscheinlichkeit beinhalten. Ein hohes Progressionsrisiko, psychologische Aspekte und Malcompliance sind wichtige Limitationen für die Surveillance.
Schlussfolgerungen
Unter Beachtung der wesentlichen Limitationen der Surveillance können Hodentumorpatienten im cSI mittels Surveillance sicher behandelt werden.