Erschienen in:
22.11.2016 | Hodentumoren | Leitthema
Residualtumorresektion nach Chemotherapie
Indikation − Durchführung − Ausdehnung
verfasst von:
Prof. Dr. Peter Albers, Christian Winter, Martin Zaum, Laura Gerbaulet, Achim Lusch
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Residualtumorresektion (RTR) nach Chemotherapie von Hodentumoren ist wesentlicher Bestandteil der multimodalen Therapie. Die Indikationsstellung ist in den letzten 20 Jahren deutlichen Änderungen unterworfen worden.
Ziel
Der Beitrag beschreibt die Indikationen zur RTR, die operativen Techniken sowie die Ausdehnung und die häufigsten Komplikationen.
Methode
Recherche und Auswertung aktueller Literatur.
Ergebnisse
Seminome nach Chemotherapie benötigen nur sehr selten eine Operation, nämlich bei Kompression des Ureters durch die Residualtumoren. Die eigentliche und komplette RTR ist vornehmlich den Nichtseminomen vorbehalten. Bei diesen geht es primär um die Entfernung von chemounsensiblen teratomatösen Tumoranteilen nach Chemotherapie und in inzwischen seltenen Fällen um die Entfernung vitalen Tumorgewebes. Die Teratomresektion muss gründlich erfolgen, weil eine Transformation von primär benignen Teratomanteilen hin zu malignen, z. T. somatischen Malignomen stattfinden kann. Die Operation hat aufgrund der vorangegangenen Chemotherapie, v. a. bei primär ausgedehnten Befunden, auch eine hohe Rate an zusätzlichen Prozeduren (wie z. B. Nephrektomie, Gefäßeingriffe) zur Folge.
Schlussfolgerung
Die Operation sollte nur in erfahrenen Zentren durchgeführt werden, die multidisziplinär planen können. Dies trifft insbesondere bei Patienten zu, die initial mit intermediärer oder schlechter Prognose eine Chemotherapie erhalten hatten oder in einer Rezidivsituation behandelt und operiert werden.