Erschienen in:
14.12.2018 | Hormonsubstitution | Gynäkoonkologie
Hormonersatztherapien beeinflussen Brustkrebsrisiko in unterschiedlichem Ausmaß
verfasst von:
Judith Neumaier
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 12/2018
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Auszug
Verschiedene Hormontherapien wirken sich auf das Brustkrebsrisiko völlig unterschiedlich aus, wie sich in einer aktuellen schwedischen Kohortenstudie gezeigt hat. Am höchsten ist das Risiko für Frauen, die mit ≥ 70 Jahren mit der Hormontherapie beginnen (Odds Ratio [OR] 3,59). Bei kontinuierlicher Anwendung einer Östrogen-Progestogen-Kombination steigt das Brustkrebsrisiko auf das 1,77-Fache, bei einer Östrogen-Monotherapie auf das 1,08-Fache. Das Brustkrebsrisiko ist bei kontinuierlicher Östrogen-Progestin-Anwendung mehr als doppelt so hoch (OR 2,18 bei Progesteron-Derivaten und 2,66 bei Testosteron-Derivaten) und bei sequenzieller Therapie 1,37-mal (Progesteron-Derivate) bzw. 1,12-mal (Testosteron-Derivate) so hoch wie bei Frauen ohne Hormontherapie. Das Brustkrebsrisiko steigt durch konjugierte Östrogene um 33 % und durch Tibolon um 15 % im Vergleich zu Frauen, die nie eine Hormontherapie anwendeten. Während der Anwendung der Hormonersatztherapie sind die Risiken noch höher: 4,47-mal so hoch unter konjugierten Östrogenen, 1,68-mal so hoch unter Tibolon. In die Studie eingeschlossen waren 290.186 Frauen, die mindestens einmal eine Hormontherapie erhielten, sowie 870.165 Frauen, die niemals eine Hormontherapie anwendeten. In beiden Gruppen entwickelten je 2,2 % der Frauen Brustkrebs. …