Erschienen in:
01.09.2004 | Leitthema
Hormontherapie des alternden Mannes
Östrogene, DHEA, Melatonin, Wachstumshormon
verfasst von:
PD Dr. med. S. Kliesch
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 9/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zuammenfassung
Die Endokrinologie des Mannes unterliegt mit zunehmendem Alter Veränderungen, die bis zum heutigen Tage nur teilweise verstanden sind. Die Grenze zwischen physiologischen Veränderungen und echten Defiziten sind nicht klar erkennbar, die klinische Relevanz vieler Veränderungen ist bislang nur unzureichend untersucht. Östrogene weisen keine und DHEA, Melatonin sowie Wachstumshormon eine unterschiedlich stark ausgeprägte Konzentrationsänderung mit zunehmendem Alter bei nicht gesicherter klinischer Relevanz auf. Entsprechend den Empfehlungen der ISSAM ist die Signifikanz der Hormonveränderungen von DHEA, DHEAS, Melatonin, GH und IGF-1 bislang nicht gut genug verstanden und eine Bestimmung dieser Parameter im Rahmen der Abklärung eines late-onset Hypogonadismus des alternden Mannes nicht indiziert (Morales und Lunenfeld 2002). Eine Therapie mit diesen Hormonen ist (bis auf wenige Ausnahmen bei den Östrogenen im spezifischen Krankheitsfall, z. B. Prostatakarzinom, Mann-zu-Frau-Transsexualität) nicht indiziert. Die Wirkung und vor allem auch potenzielle unerwünschte Nebenwirkungen sind nicht ausreichend untersucht.