Erschienen in:
28.08.2014 | Medizin aktuell
Hormontipps für BRCA-Mutationsträgerinnen
verfasst von:
Friederike Klein
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
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Ausgabe 5/2014
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Auszug
_ Die Gene sind nicht alles: Hormonelle Faktoren und der Lebensstil modifizieren das Brustkrebsrisiko auch bei Betroffenen mit BRCA1/2-Mutationen. Das zeigen beispielsweise unterschiedliche Ausprägungen der Erkrankungen bei gleicher Mutationslast oder auch der Generationeneffekt: Jüngere Generationen erkranken im Mittel früher als ihre Mütter oder Großmütter. Das hängt laut Karin Kast aus Dresden u.a. mit hormonellen Faktoren zusammen: die frühere Menarche, die Anwendung von hormonellen Kontrazeptiva oder einer Hormonersatztherapie oder auch die geringere Zahl von Schwangerschaften. Aktuell wird empfohlen, die Familienplanung unabhängig vom BRCA-Status vorzunehmen, die Pillenzeiten kurz zu halten, prophylaktisch die Eierstöcke im 40. Lebensjahr entfernen zu lassen und bis zum natürlichen Menopausenalter eine Hormonersatztherapie durchzuführen [AGO-Empfehlungen „Brustkrebsrisiko und Prävention“, Stand 27. März 2014]. Auch Lebensstil-Tipps hatte Kast für BRCA-Mutationsträgerinnen: Vier Stunden Sport pro Woche vor dem 30. Lebensjahr sowie die Vermeidung von Übergewicht und einer Gewichtszunahme rund um die Menopause von 5 kg und mehr verringern das Krebsrisiko. Die Interventionsstudie „LIBRE“ mit Maßnahmen zur Änderung des Lebensstils bei gesunden und erkrankten BRCA1/2-Mutationsträgerinnen und Frauen mit erhöhtem familiärem Brustkrebsrisiko ist soeben angelaufen. …