Erschienen in:
29.07.2022 | Hüft-TEP | Leitthema
Postoperative Bildgebung des Hüftgelenks
verfasst von:
Dr. Marco Armbruster, Alexander Paulus, PD Dr.
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2022
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Um die postoperative Bildgebung am Hüftgelenk hinsichtlich möglicher Komplikationen zu beurteilen, sind fundierte Kenntnisse über die unterschiedlichen Operationstechniken, die operativen Zugangswege sowie die verwendeten Fremdmaterialien unerlässlich.
Radiologische Standardverfahren
Während die unmittelbar postoperative Röntgenkontrolle der Beurteilung der korrekten Fremdmateriallage und Gelenkstellung sowie dem Ausschluss intraoperativ entstandener periprothetischer Frakturen dient, geben Verlaufsuntersuchungen Hinweise auf Materialversagen, aseptische Lockerungen, Protheseninfekte oder das Auftreten heterotoper Ossifikationen. Bei unklarem Röntgenbefund kommt die Computertomographie (CT) zur Anwendung, wohingegen die Magnetresonanztomographie (MRT) zur Abklärung intra- und periartikulärer Weichteilpathologien wie operationsassoziierte Knorpel- und Bandschädigungen, Muskelinsuffizienzen und -abrissen oder Metallosen herangezogen wird.
Methodische Innovation und Bewertung
Mit dem Ziel, Handlungs- und Therapieempfehlungen ableiten zu können, stehen zur standardisierten Befundung häufiger postoperativer Komplikationen, wie beispielsweise periprothetischer Frakturen, Prothesenlockerungen oder der Einteilung heterotoper Ossifikationen, unterschiedliche Klassifikationssysteme zur Verfügung. Eine noch zu lösende Herausforderung für die Bildgebung bleibt die sichere Differenzierung aseptischer Materiallockerungen von septischen Protheseninfekten.
Empfehlung für die Praxis
Die Beurteilung der postoperativen Bildgebung der Hüfte sollte eng an die jeweilige Operationstechnik und das eingebrachte Fremdmaterial gekoppelt sein, woraus sich unterschiedliche Auftretenswahrscheinlichkeiten spezifischer Komplikationen ableiten lassen.