Erschienen in:
28.11.2017 | Arthroskopie | Leitthema
Hüftgelenkarthroskopie bei Frakturen und Frakturfolgen
verfasst von:
Dr. M. Kindler, E. Krahn, C. Schoepp
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 1/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Hüftarthroskopie ist ein etabliertes Verfahren in der Behandlung orthopädischer Krankheitsbilder, wie z. B. dem femoroazetabulären Impingment. Inwieweit sich dieses Verfahren sinnvoll im Rahmen der Behandlung von Frakturen und Frakturfolgen einsetzen lässt, soll im Rahmen dieses Artikels anhand der Sichtung der aktuellen Literatur und eigener Erfahrungen in einem überregionalen Traumazentrum beschrieben werden.
Material und Methode
Es erfolgte eine Literaturrecherche. Die in der Literatur dargestellten Möglichkeiten werden zusammengefasst; ergänzend werden die eigenen Erfahrungen dargestellt. Abschließend werden die Anwendungsgebiete der Hüftarthroskopie sowie deren Nutzen und Risiken evaluiert und diskutiert.
Ergebnisse
Die Hüftarthroskopie lässt sich mit akzeptablem Aufwand und Risiko in der Frakturversorgung einsetzen. Allgemein bietet sie bei allen Verletzungsmustern die Möglichkeit, Begleitverletzungen zu adressieren. Hierzu zählen freie Gelenkkörper, Knorpelschäden oder Risse des Labrums. Bei der Azetabulumosteosynthese erlaubt sie die Entfernung von Interponaten und das Sicherstellen einer stufenlosen Reposition der Gelenkflächen. Ein wesentlicher Vorteil liegt dabei in der Visualisierung des nicht einsehbaren Gelenkraums. Bei posttraumatischen Bewegungseinschränkungen können minimal-invasiv weichteilige und knöcherne Bewegungshindernisse therapiert werden.
Schlussfolgerung
In Ergänzung der Reposition und Osteosynthese kann die Hüftarthroskopie verwendet werden, um die häufigen intraartikulären Begleitverletzungen zu adressieren und die Frakturreposition zu unterstützen. Darüber hinaus ist sie bei posttraumatischen Bewegungseinschränkungen sinnvoll einzusetzen. Prospektive Studien zum wissenschaftlichen Nachweis ihres Nutzens stehen noch aus.