Erschienen in:
09.09.2022 | Humeruskopffraktur | Leitthema
Posttraumatische Humeruskopfnekrose – Endoprothese oder Gelenkerhalt
verfasst von:
PD Dr. med. A. Wegner, D. Wassenaar, A. Busch, M. Stanjek, C. Mayer, M. Jäger
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Proximale Humeruskopffrakturen spielen im klinischen Alltag und in der Alterstraumatologie aufgrund ihrer hohen Inzidenz eine große Rolle, wobei die posttraumatische Humeruskopfnekrose bei gelenkerhaltender Therapie eine häufig beobachtete Langzeitkomplikation ist.
Fragestellung
In der vorliegenden Arbeit werden Daten zur Epidemiologie und Kausalität der Humeruskopfnekrose übersichtlich dargestellt. Eine große Bedeutung kommt hierbei der Anatomie, der Frakturform und assoziierten Risikofaktoren zu.
Material und Methoden
Es erfolgt eine Aufarbeitung der aktuellen Literatur zum Thema und die kritische Darstellung der Therapieoptionen.
Ergebnisse
Humeruskopffrakturen sind die siebthäufigste Fraktur des Menschen. Trotz moderner Implantate und Operationstechniken liegt die Komplikationsrate weiterhin bei bis zu 40 %. Innerhalb der fehlgeschlagenen Behandlungen stellt die posttraumatische Nekroserate mit 34 % eine der häufigsten Komplikationen dar und führt zu Revisionsraten von bis zu 19 %.
Fazit
Bei der Therapie der Humeruskopffraktur müssen zahlreiche Variablen berücksichtigt werden. Hierbei gilt es, die individuelle Frakturform und individuelle Faktoren mit in die Wahl des Osteosyntheseverfahrens einzubeziehen. Nach Daten der aktuellen wissenschaftlichen Literatur sollten insbesondere moderne winkelstabile Implantate verwendet werden und stets der endoprothetische Gelenkersatz kritisch abgewägt werden. Hierbei spielt die Erwartungshaltung des Patienten an das postoperative Aktivitätsniveau eine große Rolle.