08.08.2023 | Huntington-Krankheit | Arzneimitteltherapie
Aktuelle pharmakologische krankheitsmodifizierende Therapieansätze bei der Huntington-Krankheit
verfasst von:
S. A. Glasmacher, K. Reetz
Erschienen in:
DGNeurologie
|
Ausgabe 5/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Die Huntington-Krankheit ist eine autosomal-dominant vererbte neurodegenerative Erkrankung, die durch extrapyramidal-motorische, kognitive und psychische Symptome gekennzeichnet ist. Ursächlich ist eine erhöhte Anzahl von CAG-Trinukleotid-Wiederholungen im Huntingtin-Gen (
HTT) auf Chromosom 4. Diese Mutation führt zu einem dysfunktionalen mHTT-Protein („mutant huntingtin“), das fehlgefaltet und aggregationsfähig ist und sich in Neuronen, insbesondere im Striatum, ansammelt. Der Erkrankungsbeginn liegt typischerweise im mittleren Lebensalter und ist von der Anzahl der CAG-Wiederholungen abhängig. Die mediane Krankheitsdauer liegt bei 15–21 Jahren [
1] wobei eine höhere Anzahl an CAG-Wiederholungen mit einer rascheren Progression assoziiert ist [
2]. Eine zugelassene kausale Therapie existiert bislang nicht. Aktuell befinden sich jedoch eine Vielzahl von mHTT-senkenden Gentherapien sowie diverse Präparate mit immunmodulatorischen und/oder potenziell neuroprotektiven Mechanismen in der klinischen Prüfung. …