01.08.2010 | Leitthema
Hygienehypothese: Schlüssel zur Ätiologie und Pathogenese von CED?
Pathogenese von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen im Kontext evolutionärer Adaptation und aktueller Umwelteinflüsse
verfasst von:
Prof. Dr. S. Koletzko, H.H. Uhlig
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Die Hygienehypothese postuliert, dass unter dem Einfluss der stark wechselnden Umgebungsbedingungen der vergangenen Jahrzehnte Krankheiten wie Allergien und Autoimmunerkrankungen, aber auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) zunehmend häufiger auftreten. Die Hygienehypothese erklärt epidemiologische Befunde im Kontext von evolutionärer Adaptation, genetischer Prädisposition und entzündlichen Immunreaktionen durch einen veränderten Lebensstil (weniger Kontakt zu Nutztieren, Rauchen), verbesserte sanitäre und medizinische Maßnahmen (Nutzung von Antibiotika und Anthelminthika) sowie Veränderungen in der Ernährung (Stillen, Fast Food). Das Verständnis der immunologischen Konsequenzen von Parasitenbesiedlung, Nutztierkontakt oder Stillen könnte helfen, Maßnahmen zur Immunmodulation für die Therapie, aber auch für die Prävention der CED zu entwickeln.