Erschienen in:
01.03.2015 | Hyperaldosteronismus | Schwerpunkt
Seltene Formen der Hypertonie
Vom Phäochromozytom zur Vaskulitis
verfasst von:
Prof. Dr. H. Haller, F. Limbourg, B.M. Schmidt, J. Menne
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Ein kleiner Teil der Patienten mit Hypertonie (< 10 %) weist eine sog. sekundäre Hypertonie auf. Nicht selten ist sie durch renale Ursachen, eine obstruktive Schlafapnoe oder einen Hyperaldosteronismus bedingt. Ausgeschlossen werden müssen in jedem Fall eine medikamenteninduzierte Hypertonie und fehlende Adhärenz in der Medikamenteneinnahme. Alle anderen Formen sind selten und erfordern einen wachen klinischen Blick und die Kenntnis der Differenzialdiagnosen. Die Differenzialdiagnose der sekundären Hypertonieformen muss v. a. bei neu aufgetretenem Hypertonus, Akzeleration einer bereits bekannten Hypertonie oder bei schwieriger medikamentöser Therapie erwogen werden. Unter den seltenen Formen der sekundären Hypertonie stehen endokrine, häufig genetische Ursachen an erster Stelle, z. B. monogenetische tubuläre Formen der Hypertonie und Störungen des Mineralokortikoidstoffwechsels, des Katecholaminstoffwechsels (Phäochromozytom), der Schilddrüse oder, sehr selten, der Reninproduktion (JG-Tumoren). Darüber hinaus können sich entzündliche Gefäßerkrankungen mit einer Hypertonie manifestieren, oft mit einer akzelerierten Form. In der diagnostischen Betreuung dieser Patienten müssen eine klinische Beurteilung mit wachem Auge für konstitutionelle Veränderungen und neu aufgetretene Organschäden sowie eine zielgerichtete Anamnese erfolgen. Insbesondere ein schwerer oder nicht therapierbarer Hypertonus erfordert eine diagnostische Abklärung, zuerst der häufigeren, dann der seltenen Hypertonieformen.