Zusammenfassung
Die Hyperemesis gravidarum ist definiert als anhaltende Übelkeit und Erbrechen vor der 20. SSW, die zu einer Störung im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt bzw. zu einer Gewichtsabnahme >5 % führen. Für die Diagnosestellung ist der Ausschluss anderer Ursachen für Übelkeit und Erbrechen von grundlegender Bedeutung. Die Diagnostik umfasst Anamnese (Häufigkeit, Nahrungsaufnahme, Schmerzen), klinische Untersuchung (insbesondere Palpation und Gewicht) sowie folgende Laboruntersuchungen: Blutbild, Elektrolyte, Eiweiß, CRP, Bilirubin, Transaminasen, Kreatinin, THS, T3, T4 und Urinstatus. In leichten Fällen erfolgt die Therapie ambulant, bei schweren Fällen mit Elektrolytverschiebung und Ketonurie stationär. Antiemetika sind Mittel der 1. Wahl, z. B. Meclozin, Doxylamin, Dimenhydrinat. Bei Therapieresistenz können auch Promethazin, MCP und Ondansetron zum Einsatz kommen. Bei stationärer Aufnahme sollte eine parenterale Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Vitaminsubstitution sowie eine Thromboseprophylaxe erfolgen.