Erschienen in:
14.02.2020 | Sarkoidose | Bild und Fall
Hyperkalzämie, Kraftlosigkeit und akutes Nierenversagen
verfasst von:
Dr. J. Ruhe, B. Giszas, T. Wiech, M. Busch, G. Wolf
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 4/2020
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Auszug
Ein 37-jähriger männlicher Patient stellte sich beim Hausarzt mit anhaltendem Schüttelfrost, Appetitlosigkeit und Erbrechen vor. Im Rahmen eines dentogenen infektiösen Geschehens fiel zudem ein akutes Nierenversagen („acute kidney injury“, AKI) auf. Nach Überweisung zum niedergelassenen Nephrologen zeigte sich neben moderat erhöhten Infektionsparametern (relative Leukozytose: 11,1 Gpt/l [Normbereich \(\{\)NB\(\}\): 4,4–11,3 Gpt/l]; C‑reaktives Protein [CRP]: 46 mg/l [NB: <7,5 mg/l]) ein Serumkreatinin von 302 µmol/l (NB: 74–110 µmol/l), einer geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) nach CKD-EPI (Chronic Kidney Disease Epidemiology Collaboration) von 22 ml/min/1,73m2 Körperoberfläche (KOF) und einem akuten Nierenversagen im AKIN(Acute Kidney Injury Network)-Stadium 3 entsprechend. Es erfolgte die stationäre Einweisung. Bei Aufnahme berichtete der Patient über eine Kraftlosigkeit mit ungewolltem Gewichtsverlust von 10 kg in 6 Monaten. Es bestünden zusätzlich rezidivierende epigastrische Schmerzen, jedoch keine Dyspnoe oder pektanginösen Beschwerden. Die Diurese sei unverändert. Aufgrund von chronischen Rückenschmerzen hat der Patient seit 4 Jahren Tilidin/Naloxon eingenommen, aber keine anderen Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Die klinische Untersuchung war außer einem teilsanierten Zahnstatus und blassem Hautkolorit unauffällig. …