Erschienen in:
12.02.2020 | Hyperparathyreoidismus | Leitthema
Intraoperative Parathormonmessung bei Hyperparathyreoidismus
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. habil. K. Lorenz, R. Schneider, M. Elwerr
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Die intraoperative Parathormonbestimmung (IOPTH) beruht auf der kurzen Halbwertszeit des Parathormons (PTH) und der schnellen Analysetechnologien. Ihre funktionelle Aussage über die Korrektur des Überfunktionszustandes beim Hyperparathyreoidismus (HPT) ist der makroskopischen Einschätzung der Nebenschilddrüse (NSD), aber auch jeder (Schnellschnitt‑)Histologie überlegen (sog. biochemischer Schnellschnitt). Im Folgenden wird die Relevanz und Bewertung der IOPTH für die wichtigsten HPT-Formen, den primären HPT, den renalen sekundären und tertiären HPT, die multiple endokrine Neoplasie (MEN1) sowie das Nebenschilddrüsenkarzinom, und klinische Szenarien anhand der aktuellen Datenlage eingeordnet. Es wird deutlich, dass der Zusatznutzen der IOPTH von diversen Voraussetzungen der HPT-Form, der Diagnostik sowie auch patientenindividueller und resektionsstrategischer Überlegungen abhängt. Dabei sind die Kosten der IOPTH vergleichsweise gering und erscheinen im Hinblick auf den Qualitätsgewinn gerechtfertigt. In der Hand des spezialisierten endokrinen Chirurgen ist die IOPTH ein unverzichtbares Instrument der intraoperativen Entscheidungsfindung und Qualitätssicherung.