In unserer Hochdruckambulanz stellte sich ein ansonsten gesunder 89-jähriger Patient vor, bei dem vor zwei Jahren erstmalig hoher Blutdruck aufgefallen war. Seine Hausärztin hatte Behandlungsversuche mit Ramipril durchgeführt, worunter es zu Hautjucken kam. Eine Kombination aus Valsartan und Amlodipin wurde nicht vertragen, es kam zu vermehrten Blutergüssen, wobei diese Assoziation nicht richtig nachvollziehbar war. Der Patient hat aufgrund des Bluthochdrucks keinerlei Beschwerden und ist für sein Alter sehr leistungsfähig (tägliche Spaziergänge über 2 km Länge). In der ambulanten Kontrolle wurde in Ruhe und automatisiert ein Blutdruck von 149/78 mmHg (10 min Ruhe und 3 konsekutive Messung ohne Aufsicht) gemessen. Es konnte keine relevante Seitendifferenz festgestellt werden. Bei einer Langzeitmessung zeigte sich ein Mittelwert von 152/80 mmHg über 24 h, bei Tagesmittelwerten von 156/84 mmHg und Nachwerten von 146/73 mmHg (Abb. 1), also mit formal leicht reduzierter Tag-Nacht-Rhythmik. Es gibt keine Hinweise auf eine obstruktive Schlafapnoe. Laborchemisch zeigt sich eine minimale Albuminurie von 29 mg/g Kreatinin sowie eine formal eingeschränkte Nierenfunktion von 58 ml/min/1,73 m2 nach CKD-EPI. Cholesterin war mit 218 mg/dl erhöht bei einem LDL-C von 165 mg/dl. Bisher hat der Patient nie Medikamente genommen und will dies auch weiterhin nicht. Er hat vor über 50 Jahren für eine kurze Zeit geraucht. Weder eine 2015 durchgeführte Myokardszintigrafie, noch eine Augenhindergrundsuntersuchung im Jahr 2017 ergaben einen pathologische Befund. Hinweise auf eine sekundäre Hypertonie bestehen ebenfalls nicht.
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Das ESC-Leitlinien-Update 2023 bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Behandlung der Herzinsuffizienz (HF), denn nun werden SGLT-2i sowohl für HFrEF, als auch für HFmrEF und HFpEF empfohlen. Somit können jetzt alle Patient:innen mit HF von SGLT-2i als zentralem Bestandteil der Therapie profitieren.
Dapagliflozin ist nun zur Behandlung aller Patient:innen mit chronischer symptomatischer Herzinsuffizienz zugelassen und bietet somit auch neue Hoffnung für die Therapie von jenen mit HFpEF. In der DELIVER-Studie zeigte der SGLT-2-Inhibitor eine signifikante Reduktion von Herzinsuffizienz-Hospitalisierungen und CV-Todesfällen.
Ein Konsortium führender Fachgesellschaften erarbeitete jüngst auf Basis umfangreicher Metaanalysen einen Konsens für die Therapie koronarer Herzkrankheiten. Was dabei auffiel: Die duale Plättchenhemmung (DAPT) mit Ticagrelor ist die bevorzugte Therapieoption für das akute Koronarsyndrom (ACS).