Erschienen in:
01.01.2014 | Leitthema
Hypnotika – Stand der Forschung
verfasst von:
PD Dr. C. Nissen, L. Frase, G. Hajak, T.C. Wetter
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 1/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit fasst den gegenwärtigen Kenntnisstand zur medikamentösen Behandlung von gestörtem Nachtschlaf zusammen. Eine medikamentöse Behandlung sollte erst nach unzureichender Wirkung nichtmedikamentöser Verfahren in Erwägung gezogen werden. Benzodiazepine und Benzodiazepinrezeptoragonisten sind für eine Kurzzeitanwendung bei schwerer Schlafstörung geeignet. Aufgrund der Gefahr einer Toleranz- und Abhängigkeitsentwicklung hat sich für eine längere Anwendung die Gabe sedierender Antihistaminika und Antidepressiva etabliert. Andere Präparate, wie Phytopharmaka oder Melatonin, zeigen zwar eine gute Verträglichkeit, sind jedoch bei schwerer Schlafstörung oft nicht ausreichend wirksam. Insgesamt liegen aktuell keine hinreichenden Daten für eine Langzeitbehandlung mit Hypnotika vor. Bei unzureichender Besserung von Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder nichterholsamem Schlaf sollte eine erneute und umfassende differenzialdiagnostische Abklärung und ggf. eine Behandlung der assoziierten Erkrankungen erfolgen.