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21.12.2024 | Hypogonadismus | Arzneimitteltherapie
Testosteron – „Benzin“ für den alten Mann?
Erschienen in: Die Innere Medizin
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Testosteron stellt als natürliches Hormon einen essenziellen Faktor zur Aufrechterhaltung des physischen und emotionalen Wohlbefindens des Mannes dar, unabhängig von dessen Alter. Der Hypogonadismus des Mannes ist ein endokriner Zustand des Testosterondefizits, der das Potenzial in sich birgt, multiple körperliche Beschwerden und psychosoziale Probleme zu verursachen. Der Zustand kann primärer (durch Hodenschäden), sekundärer (durch Erkrankungen von Hypothalamus oder Hypophyse) oder funktioneller Natur sein (durch Komorbiditäten wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, inflammatorische Erkrankungen). Ein Testosterondefizit erzeugt Probleme sexueller Natur, fördert metabolische Dysbalancen und kann physische Fähigkeiten vermindern (Abnahme der Muskelmasse, Zunahme der Fettmasse). Zudem entstehen im Zustand eines Hypogonadismus oft eine Depressivität, eine Osteoporose und/oder eine Anämie. Eine Testosteronersatztherapie sollte nicht bei einem Kinderwunsch, bei unklaren Prozessen der Prostata oder der Brustdrüse oder bei erhöhtem Hämatokritwert begonnen werden. Die Diagnosestellung sowie Behandlung und deren Überwachung sollten den internationalen Leitlinien folgen, dann kann mit einer deutlichen Besserung der oben genannten Beschwerden gerechnet werden. Besonders der funktionelle Hypogonadismus, der meist, aber nicht ausschließlich, bei älteren Männern diagnostiziert wird, bedarf immer einer Behandlung der zugrunde liegenden Komorbidität, bevor eine Testosterongabe begonnen wird.