Erschienen in:
01.10.2004 | Kasuistik
Hypokaliämische Lähmung bei Hyperthyreose
verfasst von:
Dr. V. M. Brandenburg, C. Knackstedt, R. Gobbelé, J. Graf, J. Schröder, R. Westerhuis, C. M. Kosinski
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2004
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Zusammenfassung
Hypokaliämische periodische Lähmungen in Verbindung mit einer Hyperthyreose (thyreotoxische periodische Lähmungen) sind eine in Europa seltene, in Ostasien häufigere klinische Entität. Sie sind durch die Trias einer in Schüben auftretenden, transienten schlaffen Lähmung der Skelettmuskulatur, einer im Anfall manifesten Hypokaliämie und einer Hyperthyreose gekennzeichnet. Die blande Familienanamnese und die Hyperthyreose unterscheidet diese Form von der sporadischen bzw. familiären hypokaliämischen periodischen Lähmung. Ein normaler Säure-Basen-Status und das Fehlen eines Kaliumverlustsyndroms erlaubt die Differenzierung von wichtigen „internistischen“ Erkrankungen. Wir berichten über einen typischen Fall eines jungen chinesischen Mannes mit einer thyreotoxischen periodischen Lähmung bei bisher unbekanntem Morbus Basedow. Die Akuttherapie bestand in der Gabe von Propranolol und einer intravenösen Kaliumsubstitution. Das neurologische Bild war nach 10 h vollständig regredient. Die eingeleitete thyreostatische Therapie mit konsekutiver Euthyreose führte zur Anfallsfreiheit.