Erschienen in:
17.10.2019 | Akutes respiratorisches Distress-Syndrom | journal club
Akutes Lungenversagen (ARDS)
Tiefe Sedierung bessert ARDS-Prognose nicht
verfasst von:
PD Dr. med. Georg Nilius
Erschienen in:
Pneumo News
|
Ausgabe 6/2019
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Auszug
Hintergrund und Fragestellung: Als akutes Lungenversagen („acute respiratory distress syndrome“, ARDS) werden entzündliche Lungenschädigungen bezeichnet, die über die akut aufgetretene Hypoxämie mit einer verminderten Lungencompliance und beidseitigen Lungeninfiltraten im Röntgenbild charakterisiert sind. Die Sterblichkeit bei ARDS ist hoch. Ein enges Zusammenspiel von primärer Lungenschädigung und zusätzlicher Barotraumata infolge der maschinellen Beatmung mit einer sekundären Lungenschädigung gilt als gesichert. Eine lungenprotektive Beatmung bestehend aus den Komponenten niedriges Tidalvolumen und Begrenzung des Plateaudrucks hat sich daher als Standardtherapie fest etabliert. Je nach Verlauf ist eine frühe (Beginn nach 12 bis 24 h) Bauchlagerung für mind. 16 h empfohlen. Schon vor mehr als 10 Jahren konnte in einer Studie eine weitere Reduktion des Barotraumas und der Prognose durch die frühe Gabe eines Muskelrelaxans über 2 Tage belegt werden. Jedoch hat sich diese Therapie nicht in der Breite auf den Intensivstationen durchgesetzt. Da sich die Prognose der Patienten mit ARDS infolge verschiedener Therapieanpassungen in den letzten Jahren verbessert hat, wurde der Effekt einer frühen neuromuskulären Blockade nun erneut in einer randomisierten Multicenterstudie untersucht. …