Zum Inhalt
Erschienen in:

01.09.2015 | Übersicht

Iatrogene Nervenverletzungen der oberen Extremität

verfasst von: Dr. Richarda Böttcher

Erschienen in: Obere Extremität | Ausgabe 3/2015

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Operationen bergen stets das Risiko, benachbarte Strukturen zu verletzen. Dabei liegen keine verlässlichen Angaben über die Inzidenz iatrogener Nervenverletzungen an der oberen Extremität vor. Die typischen Verletzungsmuster für N. accessorius, Plexus brachialis, N. axillaris, N. radialis, N. medianus und N. ulnaris unterscheiden sich deutlich in der Art des verursachenden Eingriffs, der Prognose unter konservativen Maßnahmen und in der zeitlichen Latenz bis zu ersten diagnostischen Maßnahmen. Daher werden die jeweiligen Erkenntnisse hier aufgeteilt nach den verletzbaren anatomischen Strukturen dargestellt. Neben präparatorischer Unsicherheit und mangelnder anatomischer Zuordnung sind die Ursachen für iatrogene Läsionen oft eine mangelnde Einsehbarkeit der Nerven, die hinter den zu operierenden knöchernen Strukturen oder Gelenken liegen. Bei geschlossenen bzw. halboffenen operativen Verfahren werden Nerven von reponierten Fragmenten eingeklemmt oder können Implantaten und  Nähten nicht ausweichen. Erschwert scheint die differentialdiagnostische Abgrenzung einer iatrogenen Nervenläsion zu sein. Mehrmonatige Verzögerungen der notwendigen Diagnostik sind häufig und verschlechtern damit die Prognose einer evtl. notwendigen mikrochirurgischen Rekonstruktion. Eine zeitgerechte Diagnostik direkt bei Verdacht auf eine iatrogene Nervenläsion durch Bildgebung wie Sonographie und Magnetresonanztomographie in Kombination mit elektrophysiologischer Diagnostik ist notwendig. Die Indikation einer zeitnahen operativen Revision ist mindestens großzügig zu stellen.
Literatur
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.
Metadaten
Titel
Iatrogene Nervenverletzungen der oberen Extremität
verfasst von
Dr. Richarda Böttcher
Publikationsdatum
01.09.2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Obere Extremität / Ausgabe 3/2015
Print ISSN: 1862-6599
Elektronische ISSN: 1862-6602
DOI
https://doi.org/10.1007/s11678-015-0326-0

Arthropedia

Grundlagenwissen der Arthroskopie und Gelenkchirurgie erweitert durch Fallbeispiele, Videos und Abbildungen. Zur Fortbildung und Wissenserweiterung, verfasst und geprüft von Expertinnen und Experten der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).


Jetzt entdecken!

Neu im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie

Timing der perioperativen Antibiotikaprophylaxe weniger wichtig als gedacht?

Der genaue Zeitpunkt einer prophylaktischen Antibiose vor Bauchoperationen ist möglicherweise weniger kritisch als angenommen. Zu diesem Schluss kommen zumindest Münchner Chirurginnen und Chirurgen auf Basis einer retrospektiven Fallauswertung. Allerdings bleiben Fragen.

Robotisch assistierte und navigierte Pedikelschraubenplatzierung an der subaxialen Halswirbelsäule

Das Einbringen von Pedikelschrauben an der subaxialen Halswirbelsäule stellt sich durch die empfindlichen umliegenden anatomischen Strukturen als sehr anspruchsvoll dar [ 1 , 2 ]. Allerdings bieten Pedikelschrauben gegenüber anderen Schrauben, wie …

Podcast

Stürze im Alter: Wichtig sind Optimismus und ein klares Ziel

"Schaff ich es wieder auf die Beine? Lande ich im Pflegeheim?" Mortalität und Risiken für bleibende Einschränkungen steigen nach einer Fraktur im Alter dramatisch an. Gemeinsam können Orthopädie, Geriatrie und Anästhesie hier viel leisten, um die Lebensqualität hoch und die Komplikationsrate gering zu halten. Prof. Dr. Markus Gosch erklärt, worauf es hier ankommt.

Lieber frühzeitig belasten nach Op. am Sprunggelenk

Bessere funktionelle Ergebnisse und nicht mehr Komplikationen – geht es nach der irischen INWN-Studie, ist die geschützte sofortige Belastung nach einer chirurgisch versorgten Sprunggelenksfraktur das Mobilisationsprotokoll der Wahl.

Update Orthopädie und Unfallchirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.