Erschienen in:
01.11.2004 | Originalia
Iatrogene Nervenverletzungen
Teil 1: Häufigkeitsverteilung, neue Aspekte und Zeitraster der mikrochirurgischen Versorgung
verfasst von:
Dr. T. Kretschmer, G. Antoniadis, W. Börm, H.-P. Richter
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 11/2004
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Zusammenfassung
Einleitung
Ziel war es, die Anzahl und Art iatrogener Verletzungen an einem vergleichsweise aktiven Zentrum für periphere Nervenoperationen während eines Zeitraumes von 13 Jahren zu analysieren.
Methode
Retrospektive Analyse von 191 aufgrund iatrogener Nervenverletzungen operierter Fälle.
Ergebnisse
Die meisten iatrogenen Nervenverletzungen traten infolge einer Operation auf. Die Symptome und Anzeichen einer solchen Verletzung waren regelhaft unmittelbar nach dem Eingriff vorhanden. Die am häufigsten betroffenen Einzelnerven waren der spinale N. accessorius am Nacken (n=27), am häufigsten nach Lymphknotenbiopsie, der N. medianus im Karpaltunnel (n=25), meist nach Karpaltunneloperation und hierbei meist infolge der endoskopischen Variante. Die in der Häufigkeit folgenden Nerven sind der N. peronaeus communis (16 Fälle), der R. superficialis des N. radialis (13 Fälle), der N. genitofemoralis (12 Fälle) und die Nn. peronaeus superficialis und tibialis (je 9 Fälle). Eine klinische Besserung der Symptome nach neurochirurgischer Intervention tritt in 70% der Fälle auf. Häufig werden iatrogene Nervenverletzungen verspätet, d. h, nicht im optimalen Zeitintervall, einer Operation zugeführt.
Schlussfolgerungen
Iatrogene Nervenverletzungen müssen rechtzeitig erkannt und genauso früh wie andere traumatische Verletzungen operiert werden, um beste Chancen auf Reinnervation zu gewährleisten.