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ICD-11 – Psychische Störungen

Innovationen und ihre Bewertung

  • 2024
  • Buch
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Über dieses Buch

Das Buch ist eine Einführung in und ein Überblick über das komplexe Gebilde der ICD-11 für psychische und psychosomatische Erkrankungen. Die Herausgeber und Autoren stellen in dem kompakten und gut lesbaren Werk die ICD-11 insbesondere im Hinblick auf die Veränderungen zu ICD-10 dar. Besonderen Wert legen sie auf eine Bewertung der Neuerungen aus wissenschaftlicher und klinischer Sicht sowie deren Implikationen für die zukünftige klinische Arbeit.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen

Frontmatter
Kapitel 1. Implikationen der ICD-11 für das deutsche Gesundheitswesen
Zusammenfassung
Bereits seit dem 19. Jahrhundert werden Diagnosen mit den Vorläufern der heutigen „International Classification of Diseases and Related Health Problems“ (ICD) kodiert. Mit der ICD-11 ist eine von Grund auf erneuerte Klassifikation entstanden, die mit vielen strukturellen und inhaltlichen Änderungen in einem wissenschaftlich fundierten Prozess erstellt wurde. Neben dem bisherigen Detailgrad für die statistische Erfassung von Diagnosen ist durch die Eingliederung des Alphabetischen Verzeichnisses und die Ergänzung von Zusatzkodierung über „Extension Codes“ ein mächtiges und modernes Kodiersystem entstanden. Für den Umstieg auf die ICD-11 in Deutschland sind umfangreiche Vorbereitungen nötig. Für alle Anwendungsbereiche muss ein gut orchestrierter Gesamtzeitplan vorbereitet werden. Dazu gehören auch die Überlegungen zur Einbettung in digitale Systeme, die nahezu jeder Anwendungsbereich in Deutschland verwendet. Und nicht zuletzt sollte die Chance genutzt werden, auch eine Verbesserung der Primärdokumentation durch eine digitale Unterstützung zu erreichen.
Stefanie Weber, Wolfgang Gaebel, Karl Broich
Kapitel 2. Innovationen der ICD-11
Zusammenfassung
Der umfangreiche, etwa 15-jährige Revisionsprozess, der der Veröffentlichung der ICD-11 vorausgegangen ist, hat die Diagnostik nach ICD durch die umfangreichen 15-jährigen Entwicklungsarbeiten auf eine völlig neue Basis gestellt. Dieses Kapitel möchte einerseits die neue Strukturierung der ICD-11 darstellen und eine Orientierung für den Gebrauch der ICD-11 und ihre neue Einordnung in andere Klassifikationssysteme geben. Andererseits werden die inhaltlichen Innovationen erläutert.
Lars Hölzel
Kapitel 3. Die ICD-11, Research Domain Criteria (RDoC) und Hierarchical Taxonomy of Psychopathology (HiToP)
Zur Klassifikation psychischer Erkrankungen
Zusammenfassung
Warum ist für die Gesundheitsversorgung ein Klassifikationssystem wie die ICD-11 wichtig? Weil damit ein wissenschaftlich fundiertes System zur Verfügung steht, um das komplexe Spektrum psychischen Leidens verlässlich zu ordnen, dahinter liegende reale Muster und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und mit dem Gesundheitssystem zu interagieren. Kurz: wegen der Reliabilität, Validität und des pragmatischen Nutzens. Denn es gilt weithin: Ohne Diagnose keine Kostenerstattung.
Henrik Walter

Klinische Kategorien

Frontmatter
Kapitel 4. Neuromentale Entwicklungsstörungen
Zusammenfassung
„Neuronale Entwicklungsstörungen werden als neue diagnostische Oberkategorie in der ICD-11 wie im DSM-5 allen anderen psychischen Störungskategorien vorangestellt.
Ludger Tebartz van Elst, Tobias Banaschewski, Ruben Berger, Alexandra Philipsen
Kapitel 5. Schizophrenie oder andere primäre psychotische Störungen
Zusammenfassung
Wesentliche Änderungen
Das ICD-Kapitel wurde umbenannt in „Schizophrenie und andere primäre psychotische Störungen“ (6A2).
Die klassischen Schizophreniesubtypen entfallen, stattdessen erfolgt eine obligatorische individuelle Spezifizierung durch Symptomindikatoren, welche das aktuelle Syndrom im Querschnitt abbilden und sich im Krankheitsverlauf (längsschnittlich) ändern können. Symptomindikatoren gelten für alle primären psychotischen Störungen mit Ausnahme der schizotypen Störung.
Die Katatonie wird als eigenständiges Störungsbild geführt und aus dem Kapitel der Schizophrenie bzw. anderen psychotischen Störungen ausgegliedert.
Die Bedeutung der Schneider'schen Erstrangsymptome für die Diagnosestellung der Schizophrenie verliert ihren Vorrang. Künftig sind die aufgezählten Symptome in ihrer Gewichtung gleichwertig, es müssen generell zwei Symptome erforderlich sein.
Die Längsschnittcharakterisierung mittels Verlaufsindikatoren erlaubt zukünftig die Berücksichtigung der „Erstepisode“ bei allen primären psychotischen Störungen mit Ausnahme der schizotypen Störung.
Die Einführung eines Schweregradindikators ergänzt eine dimensionale Komponente in der Diagnostik aller primären psychotischen Störungen mit Ausnahme der schizotypen Störung.
Für die Diagnose einer schizoaffektiven Störung ist eine mindestens mittelgradige Episode einer affektiven Störung gleichzeitig oder zeitnah zu Symptomen einer Schizophrenie gefordert.
Zwangssymptome mit Wahncharakter werden im Kapitel Zwangsspektrumsstörungen kodiert, dort erfolgt entsprechend eine neue Zusatzkodierung „mit geringer oder fehlender Einsicht“.
Christian Lange-Asschenfeldt, Ludger Tebartz van Elst
Kapitel 6. Katatonie
Zusammenfassung
Die Bindung der Katatonie an die Schizophreniediagnose wird parallel zur Abschaffung der Schizophreniesubtypen aufgelöst. Damit erhält die Katatonie nosologische Eigenständigkeit.
Christian Lange-Asschenfeldt, Ludger Tebartz van Elst
Kapitel 7. Affektive Störungen
Zusammenfassung
Die Diagnostik affektiver Störungen bleibt im Prinzip kategorial, jedoch ist das Ausmaß numerischer Operationalisierungen (also das Zählen von Symptomen) zugunsten einer umfassenden klinischen Beurteilung mit den zentralen Kriterien Symptomausprägung und Funktionseinbußen zurückgenommen worden.
Tobias Freyer, Erich Seifritz, Christian Imboden, Mathias Berger
Kapitel 8. Angst- oder furchtbezogene Störungen
Zusammenfassung
Die Angststörungen in der ICD-11 bilden unter den „Angst- oder furchtbezogenen Störungen“ (6B0) eine eigene Gruppe von Erkrankungen, bei denen Angst oder Furcht als zentrales Symptom führend ist und deren wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Fokus der störungsspezifischen Befürchtung darstellt.
Cüneyt Demiralay, Alessandra Voggt, Michael Kellner
Kapitel 9. Zwangsstörung oder verwandte Störungen
Zusammenfassung
„Zwangsstörungen oder verwandte Störungen“ bezeichnen eine Gruppe klinischer Zustandsbilder, die unter die Prämisse gemeinsamer ätiologischer und diagnostischer Charakteristika subsumiert werden und sich symptomatisch primär durch repetitive, sich aufdrängende Gedanken und Verhaltensweisen auszeichnen. Die ICD-11 weist diesen Subsyndromen unter 6B2 ein eigenständiges Kapitel zu, was in Abgrenzung zur ICD-10 eine eklatante Neuerung darstellt, da diese bislang ohne Bezug auf eine gemeinsame Genese überwiegend dem Kapitel F4 „Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen“ zugeordnet waren sowie F63 „Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle“.
Andreas Wahl-Kordon, Alexandra Zürn, Götz Berberich, Tobias Freyer
Kapitel 10. Spezifisch Belastungs-assoziierte Störungen
Zusammenfassung
Das Kapitel – „Spezifisch Belastungs-assoziierte Störungen“ – ist eine Neukonzeption, die es in dieser Zusammensetzung in der ICD-10 noch nicht gab. Gemeinsamer Nenner aller in diesem Kapitel aufgeführten Störungen ist, dass per Definition ein Trauma, Belastungsfaktor oder anderer Stressor vorgelegen haben muss. Die Diagnosekriterien für die „Posttraumatische Belastungsstörung“ (PTBS) wurden unter Beibehalt der 3 Symptomcluster gegenüber der ICD-10 reduziert, beim Traumakriterium wurde auf das individuelle Erleben der betroffenen Person fokussiert und das Zeitkriterium offener formuliert. Die „Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung“ ist als eine neue Kategorie hinzugekommen. Sie enthält alle Kernmerkmale der PTBS, ist jedoch zusätzlich durch Probleme in Affektregulation, Selbstbild und zwischenmenschlichen Beziehungen gekennzeichnet. Die „Anhaltende Trauerstörung“ stellt ebenfalls eine neue Kategorie dar, aus der sich in Abgrenzung zu den Diagnosen Depression, PTBS oder Angststörung wichtige Behandlungsimplikationen ergeben. Die „Anpassungsstörung“ ist eindeutiger operationalisiert als in der ICD-10 und durch eine klare Symptombeschreibung definiert. Sie ist durch eine anhaltende Beschäftigung mit dem auslösenden Stressor oder seinen Folgen sowie einer fehlenden Adaptation gekennzeichnet.AQ4 Die beiden Störungen des Kindes- und Jugendalters, „Reaktive Bindungsstörung“ und „Störung der sozialen Bindung mit enthemmtem Verhalten“, wurden der neuen Kategorie hinzugefügt. Bei beiden Störungen werden die ätiologischen Faktoren nun Teil der Diagnosekriterien.
Lars Hölzel, Stefan Röpke, Ewa Cionek-Szpak, Thomas Ehring
Kapitel 11. Dissoziative Störungen
Zusammenfassung
Die „Dissoziative Fugue“ wurde in die „Dissoziative Amnesie“ integriert. Es wird unterschieden zwischen „Dissoziative Amnesie mit dissoziativer Fugue“ und „Dissoziative Amnesie ohne dissoziative Fugue“.
Christian Schmahl, Kathlen Priebe, Christian Stiglmayr, Matthias Michal, Carsten Spitzer
Kapitel 12. Fütter- oder Essstörungen
Zusammenfassung
Abstract: Fütter- und Essstörungen wurden in einem Kapitel „Fütter- oder Essstörungen“ (6B8) zusammengeführt. In dem Buchkapitel 12 werden die Neuerungen der Diagnostik bei der Anorexia nervosa und der Bulimia nervosa sowie die hinzugefügten Diagnosen Binge-Eating-Störung und Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme (AFRID) ausgeführt und in der abschließenden kritischen Betrachtung die skizzierten Änderungen und Erweiterungen diskutiert. Hierbei werden praktische Implikationen sowohl allgemeiner Anpassungen als auch spezifischer Änderungen reflektiert. Besonders prägnant wird hierbei die Änderung des Gewichtskriteriums bei der Anorexia nervosa erörtert, die insbesondere aus kinder- und jugendpsychiatrischer Sicht als kritisch zu bewerten ist. Insgesamt bleibt zu resümieren, dass zahlreiche Ziele für die Überarbeitung der ICD für diese Störungsgruppen erreicht wurden.
Reinhild Schwarte, Andrea Stippel
Kapitel 13. Ausscheidungsstörungen
Zusammenfassung
„Ausscheidungsstörungen“ (6C0; engl. „Elimination Disorders“) gehören zu den häufigsten Störungen des Kindes- und Jugendalters. Nach aktuellen ICD-11-Kriterien gehören zu den „Ausscheidungsstörungen“ das „wiederholte Absetzen von Urin in die Kleidung oder das Bett (Enuresis) und das wiederholte Absetzen von Stuhl an ungeeigneten Stellen (Enkopresis)“. „Ausscheidungsstörungen“ sind Störungen, die mit der physiologischen Reifung und Entwicklung eines Kindes verbunden sind und somit Alter und Entwicklungsstand berücksichtigen müssen. „Enuresis“ und „Enkopresis“ sind häufig komorbide miteinander assoziiert.
Janin Buchholz, Gabi Wiltfang
Kapitel 14. Somatische Belastungsstörung oder Störungen der Körpererfahrung
Zusammenfassung
Im Zuge einer starken Vereinfachung der Einteilung findet unter dem neuen Kapitel „Störung der körperlichen Belastung oder des körperlichen Erlebens“ (6C2) anders als bei den ICD-10- „Somatoformen Störungen“ keine Aufteilung in unterschiedliche Störungsbilder mehr statt. Es werden lediglich Schweregrade unterschieden. Dadurch wird prinzipiell zwar weiter eine kategoriale Einordnung vorgenommen, die jedoch ergänzt wird durch eine dimensionale Einschätzung, um ein im Prinzip angenommenes Kontinuum der Symptomatik widerzuspiegeln. Deutlich an Bedeutung gewinnen die Einschätzung der Belastung, das Ausmaß der Einschränkung sowie psychologische Faktoren der Störung.
Nils Bindeballe, Nina Meyer-Blankenburg
Kapitel 15. Störungen durch Substanzgebrauch oder Verhaltenssüchte
Zusammenfassung
Die Symptome wurden zu 3 Kategorien zusammengefasst, von denen 2 für die Diagnose erfüllt sein müssen (verminderte Kontrolle und innerer Drang zu konsumieren/Craving, Toleranzentwicklung und Entzugssymptome, zunehmende Priorität des Konsums über alltägliches Leben und fortgesetzter Konsum trotz Problemen).
Andreas Jähne, Falk Kiefer
Kapitel 16. Störungen der Impulskontrolle
Zusammenfassung
In der ICD-11 bilden die bisher (ICD-10) zu den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen zugehörigen Impulskontrollstörungen nun eine eigenständige Kategorie der „Störungen der Impulskontrolle“.
Roland Weierstall-Pust, Michael Schulte-Markwort, Ewa Cionek-Szpak
Kapitel 17. Disruptives Verhalten oder dissoziale Störungen
Zusammenfassung
Das Kapitel der ICD-10 „Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend“ (F9), in das die „Störungen des Sozialverhaltens“ eingeordnet waren, wurde aufgegeben.
Andrea Stippel, Christina Benesch, Tobias Banaschewski
Kapitel 18. Persönlichkeitsstörungen und zugehörige Persönlichkeitsmerkmale
Zusammenfassung
Die Veränderungen in der ICD-11 im Bereich der Persönlichkeitsstörungen sind von tiefgreifender Natur. Konzeptionell am bedeutsamsten ist die Aufgabe des prototypischen Ansatzes zugunsten einer dimensionalen Schweregradeinteilung. Ergänzend kann die Persönlichkeit mithilfe von 5 Persönlichkeitsmerkmalen beschrieben werden, ein Konzept, das mit der Beschreibung der Persönlichkeit im nicht-pathologischen Bereich kompatibel ist. Persönlichkeitsprobleme, die nicht den Schweregrad einer Persönlichkeitsstörung erreichen, die aber geeignet sind, den Behandlungserfolg zu beeinflussen, können nun kodiert werden. Das Zeitkriterium wurde deutlich reduziert. Persönlichkeitsstörungen müssen nicht länger durchgehend ab Kindheit bzw. Adoleszenz vorliegen. Es reicht eine Stabilität über einen längeren Zeitraum aus. Als Beispiel wird ein Zeitraum von 2 Jahren genannt.
Lars Hölzel, Götz Berberich, Hauke Wiegand, Stefan Röpke, Martin Bohus
Kapitel 19. Paraphile Störungen
Zusammenfassung
Kontinuität mit früheren Versionen: Die „Paraphile[n] Störungen“ in der ICD-11 sind keine gänzlich neue Störungsgruppe, sondern eine Weiterentwicklung von Störungen, die bereits in früheren Versionen der ICD existierten.
Roland Weierstall-Pust, Alexander Fabian Schmidt
Kapitel 20. Artifizielle Störungen
Zusammenfassung
Die Diagnose „Artifizielle Störungen“ wird unterschieden in „Artifizielle Störung, selbstbezogen“ und „Artifizielle Störung, auf andere gerichtet“.
Die „Artifizielle Störung, auf andere gerichtet“ kann auch das Vortäuschen oder Verfälschen von Symptomen bei Haustieren betreffen.
Cornelia Vogelpohl, Christian Schmahl
Kapitel 21. Neurokognitive Störungen
Zusammenfassung
In der ICD-11 findet sich eine grundlegende Neuorganisation der möglichen, wahrscheinlichen oder sicheren sekundären bzw. in der alten Terminologie „Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen“ (ICD-10: Kapitel F0).
Ludger Tebartz van Elst
Kapitel 22. Psychische Störungen oder Verhaltensstörungen in Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt oder Wochenbett
Zusammenfassung
„Psychische Störungen oder Verhaltensstörungen in Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt oder Wochenbett“ (ICD-11: 6E2) werden in der ICD-11 nach „Neurokognitive Störungen“ (ICD-11: 6D7) und vor „Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Störungen oder Erkrankungen“ (ICD-11: 6E4) gelistet.
Matthias J. Müller
Kapitel 23. Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren, die anderenorts klassifizierte Störungen oder Erkrankungen beeinflussen
Zusammenfassung
  • Deutlich differenziertere und umfassendere Charakterisierung als in der ICD-10
  • Loslösung von der Einengung auf die Psychosomatosen, wie die „Holy Seven“.
Matthias Michal
Kapitel 24. Sekundäre psychische oder Verhaltenssyndrome bei anderenorts klassifizierten Störungen oder Erkrankungen
Zusammenfassung
In der ICD-11 findet sich eine grundlegende Neuorganisation der möglichen, wahrscheinlichen oder sicheren sekundären bzw. in der alten Terminologie Organische[n], einschließlich smptomatische[n] psychische[n] Störungen“ (Kapitel F0).
Ludger Tebartz van Elst
Kapitel 25. Schlaf-Wach-Störungen
Zusammenfassung
Die ICD-11 vollzieht gegenüber der ICD-10 die Aufhebung der Trennung zwischen „organisch bedingten“ („primären“) und „nichtorganischen“ („sekundären“) Schlafstörungen.
Matthias J. Müller, Michael Feld, Philipp Hessmann
Kapitel 26. Sexuelle Dysfunktion und Geschlechtsinkongruenz
Zusammenfassung
Sexuelle Funktionsstörungen und Störungen der Geschlechtsidentität werden – jenseits des Kapitels „Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen“ in einem neuen Kapitel 17 Zustände mit Bezug zu sexueller Gesundheit“ aufgeführt – z. T. auch mit Störungen, die bisher im Kapitel „Erkrankungen des Urogenitalsystems“ gelistet waren. Die Diagnose nach ICD-11 ist nur dann möglich, wenn sich eine – von Grunderkrankungen – unabhängige Behandlungskonsequenz im Hinblick auf die Herstellung sexueller Gesundheit ergibt.
Michael M. Berner
Kapitel 27. Suizidalität und Selbstverletzung
Zusammenfassung
Es ist hier möglich, zwischen nicht-suizidaler Selbstverletzung, Suizidgedanken, suizidalem Verhalten und Suizidversuchen zu unterscheiden. Auch vorangegangene Suizidversuche können klar kodiert werden. Bei Selbstbeschädigungen ist eine Unterscheidung zwischen Selbstverletzungen in suizidaler Absicht und Selbstverletzungen ohne Suizidintention möglich.
Lars Hölzel, Ronja Husemann, Henrik Walter

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Titel
ICD-11 – Psychische Störungen
Herausgegeben von
Lars Hölzel
Mathias Berger
Copyright-Jahr
2024
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-67687-5
Print ISBN
978-3-662-67686-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-67687-5

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