Erschienen in:
12.10.2017 | Burn-out | Übersichten
Ich kann nicht mehr: Burn-out – eine Aufrüttelung
verfasst von:
PD Dr. C. S. Hartog
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Burn-out wird zunehmend in der Öffentlichkeit diskutiert und ist Thema eines Positionspapiers der US-amerikanischen Society of Critical Care Medicine.
Ziel der Arbeit
Eine Übersicht über Vorkommen, Ursachen und Bedeutung von Burn-out bei Intensivstations(ITS)-Ärzten und -Pflegekräften zu geben sowie Möglichkeiten der Prävention aufzuzeigen
Material und Methoden
Narratives Review
Ergebnisse und Diskussion
Burn-out ist ein arbeitsbezogener Zustand, der nach längerfristiger Arbeitsüberforderung entstehen kann, wenn ein Ende nicht absehbar ist und kurze Erholungsphasen, etwa an Wochenenden, nicht zu einer Rückbildung von Erschöpfung, vegetativer Symptomatik, Leistungsminderung sowie der kritischen Distanz zur Arbeit führen. Das Ursachenspektrum umfasst 1) arbeitsplatzbezogene Faktoren, z. B. unbewältigbarer Arbeitsanfall, mangelnde Anerkennung durch Vorgesetzte, und 2) individuelle Faktoren, z. B. stark überhöhter Anspruch und starkes Engagement. In der Intensivmedizin ist nach Beobachtungsstudien aus Frankreich oder der Schweiz jeder 2. bis 3. Mitarbeiter betroffen. Große Umfragestudien bei Pflegekräften im Krankenhaus gehen von einer Zunahme des Burn-outs in den letzten Jahren aus. Burn-out ist mit einer schlechten Arbeitsumgebung assoziiert, gefährdet die Patientensicherheit und -zufriedenheit, führt bei Ärzten und Pflegekräften vermehrt zu Kündigungsabsicht und verstärkt Personalfluktuation. Eine Prävention oder Reduktion von Burn-out ist eine Zukunftsaufgabe, die ein multidimensionales Vorgehen erfordert. Entsprechende Studien über wirksame Interventionen fehlen. Angestrebt werden sollte die Herstellung und Aufrechterhaltung einer gesunden Arbeitsumgebung mit guter Teamzusammenarbeit, psychologischer Sicherheit und einbeziehendem Führungsstil.