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Erschienen in:
01.03.2004 | Originalien
Idiopathische orbitale Myositis
Erstbeschreibung der Therapie mit dem NSAID Naproxen
Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 3/2004
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Hintergrund
Bei der idiopathischen orbitalen Myositis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der äußeren Augenmuskulatur, die mit periorbitalem Schmerz und Schwellung (Pseudotumor), Exophthalmus, Ptosis, Diplopie, Ophthalmoplegie, konjunktivaler Reizung und Chemosis einhergehen kann. Sie tritt meist einseitig auf und führt nicht zu einem Visusverlust. Das häufige Auftreten von Rezidiven ist typisch und kann zur orbitalen Fibrose und zum Exophthalmus führen. Die idiopathische orbitale Myositis stellt eine Ausschlussdiagnose dar. Differenzialdiagnostisch müssen akute Infektionen, postinfektiöse Prozesse und autoimmunologische Systemerkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Schilddrüsenfunktionsstörungen und paraneoplastische Phänomene als Ursache ausgeschlossen werden.
Kasuistik
Wir berichten über 2 Jugendliche mit idiopathischer rezidivierender orbitaler Myositis. Therapeutisch kommen in erster Linie orale Kortikosteroide in Frage. Nichtsteroidale Antiphlogistika stellen bei Kontraindikationen eine Therapiealternative dar. Bei ausgeprägter Adipositas und polyzystischem Ovar der weiblichen Patientin wurde das nichtsteroidale Antiphlogistikum Naproxen initial und im Verlauf zweier Rezidive mit sehr gutem Erfolg eingesetzt. Der Junge wurde mit oralen Glukokortikoiden initial und im Rezidiv erfolgreich behandelt.
Schlussfolgerung
Nichtsteroidale Antiphlogistika können beim Vorliegen von Kontraindikationen oder bei häufig rezidivierendem Verlauf in der Behandlung der idiopathischen orbitalen Myositis eine Alternative zu Kortikosteroiden sein.