Erschienen in:
01.05.2011 | Leitthema
IgA-Nephropathie
verfasst von:
Prof. Dr. J. Floege, A. Floege, F. Eitner
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Die Diagnose einer primären IgAN kann zurzeit nur gestellt werden, wenn in einer Nierenbiopsie typische histologische Befunde vorliegen (mesangioproliferative Glomerulonephritis, mesangiale IgA-Ablagerungen). Bis zu 1% der Bevölkerung sind nach Hochrechnungen auf der Basis von Studien an Autopsiematerial und sog. Stunde-Null-Transplantatbiopsien in westlichen Ländern von einer IgAN betroffen, die meisten Menschen allerdings in klinisch asymptomatischer Form. Bis zu 30% der klinisch symptomatischen IgAN-Patienten entwickeln ein progredientes Nierenversagen. Prädiktoren eines ungünstigen Verlaufs sind insbesondere eine arterielle Hypertonie, eine Proteinurie (>1 g/Tag) und eine bereits eingeschränkte Nierenfunktion zum Zeitpunkt der Diagnosestellung. Bis zu 10% aller Patienten, die heute eine Nierenersatztherapie benötigen, sind ursächlich an einer IgAN erkrankt. Dieser Artikel ist keine umfassende Besprechung der IgAN, sondern greift neue Aspekte der letzten 2–3 Jahre zur Pathogenese, Klassifikation und vor allem zur Therapie – inklusive der KDIGO-Empfehlungen (Publikation in 2011) – auf.