Erschienen in:
19.10.2018 | Pankreaskarzinom | Einführung zum Thema
Pankreaserkrankungen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. Roland M. Schmid, Prof. Michael Fried
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 6/2018
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Auszug
Das Pankreas wurde vermutlich erstmals von Herophilos von Chalkedon und unabhängig davon zeitgleich etwa 300 v. Chr. von Eudemos von Alexandria erwähnt. Der Begriff Pankreas wurde erstmals von Hippokrates verwendet, wobei er wohl einen Mesenteriallymphknoten beschrieb. Die Bauchspeicheldrüse hielt man anfangs für „ein Kissen der sie umgebenden Gefäße“. Der Arzt und Anatom Rufus von Ephesos hat das Pankreas erstmals als eigenständiges Organ beschrieben. Es lebte von 80–150 n. Chr. Dann hat es über 1500 Jahre gedauert, bis der Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse von Johann Georg Wirsung im Jahr 1642 entdeckt wurde. Der zusätzliche Ausführungsgang wurde von Giovanni Domenico Santorini beschrieben und im Jahr 1711 hat Abraham Vater die gemeinsame Mündung von Galle- und Pankreasgang entdeckt. Im Jahr 1896 formulierte Hans Chiari die Hypothese, die Pankreatitis könnte die Folge einer Selbstverdauung des Organs sein. Das maligne Potenzial von muzinösen zystischen Neoplasien des Pankreas ist erstmals von Samuel Logan im Jahr 1982 veröffentlicht. Die Autoimmunpankreatitis wurde im Jahr 1995 als eigene Entität erkannt. Die lange Geschichte der Pankreatologie ist sicher bedingt durch die schwere Zugänglichkeit des Organs, die komplexe Pathophysiologie und die Unterschiedlichkeit der Pankreaserkrankungen. Bis heute herrscht Unsicherheit, wenn es um Pankreaserkrankungen geht. …