08.02.2021 | Ikterus | Der interessante Fall
Komplizierte Malaria
Versorgung und Repatriierung aus Mali
verfasst von:
Dr. Christin Borchardt, OFA Katharina Siegl, Dr. Lutz Siegl
Erschienen in:
Notfall + Rettungsmedizin
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Ausgabe 1/2022
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Auszug
Im Feldlazarett in Gao, Mali, wurde abends ein Patient vorgestellt, welcher „seltsam und ganz gelb sei“. Der Patient wurde sofort als kritisch eingeschätzt. Der 41-jährige sei wiederholt für drei Monate in Mali als Vertragsarbeiter der Bundeswehr tätig. Die letzte Einreise sei vor ca. drei Monaten erfolgt. Im Verlauf ergaben sich fremdanamnestische Hinweise auf schweren Alkoholabusus über Jahre. Bis vor drei Wochen habe der Patient eine Malariachemoprophylaxe mit Atovaquon 250 mg und Proguanilhydrochlorid 100 mg betrieben. Seitdem habe er lediglich Mückenspray verwendet. Insektenstiche wurden verneint. Der Patient beschrieb ein seit drei Wochen bestehendes, starkes Durstgefühl. Seit drei Tagen habe er sich abends jeweils fiebrig gefühlt, nicht jedoch am Vortag. Seitdem habe er alle vier Stunden eine Tablette Paracetamol unbekannter Dosierung eingenommen. …