05.06.2012 | Editorial
Im Arztberuf muss wieder mehr ärztliche Tätigkeit stecken!
Erschienen in: DNP – Die Neurologie & Psychiatrie | Ausgabe 6/2012
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Es gibt nach wie vor zu wenig Bewerber für freie Arztstellen.
Die Zahl der Ärztinnen unter den Bewerbern überwiegt die Zahl der Ärzte deutlich.
Es besteht seitens der Bewerber ein hoher Bedarf an flexiblen Arbeitszeitmodellen, sowohl was die Wochenarbeitszeit betrifft, als auch die Möglichkeit, zeitweise beurlaubt zu werden, etc.
Der Gedanke der Work-Life-Balance hat einen hohen Stellenwert, mit einer zunehmenden Tendenz zugunsten des Bereichs „Life“.
Ausdrücklicher Wunsch nach wenig Diensten und wenig bis keinen Überstunden.
Eine möglichst komplette, während der Regelarbeitszeit zu absolvierende Weiterbildung wird als verbindlich eingefordert.
Es besteht immer weniger Bereitschaft, immer mehr administrative Arbeit neben der eigentlichen ärztlichen Tätigkeit zu übernehmen. Das Ausmaß dieser Arbeit scheint, trotz allseits geäußerter Kritik, in den letzten Jahren weiter zugenommen zu haben, insbesondere spielen hier die flächendeckende Einführung von Qualitätsmanagement-Prozessen und die Vorbereitung des neuen Entgeltsystems in der Psychiatrie eine maßgebliche Rolle. Die Hoffnung, dass durch die Einführung elektronischer Werkzeuge, es sei nur das Krankenhausinformationssystem genannt, eine Eindämmung dieser Entwicklung zu erreichen sei, hat sich zerschlagen.